wittelsbuerger.com - Europas erste Adresse für den Westernreitsport
Reining: Die FEI-Europameisterschaft - aus Sicht eines Organisators und aus Sicht eines Sportlers
wittelsbuerger.info
Reining — Nachrichten
Besucher online
Unsere Foren: Informieren Sie sich und diskutieren Sie mit!
Foren
Übersicht
Reining Horse-
Forum
WEG 2006-
Forum
Diskussionsforum
 
Mehr
Reining Horses
zum Verkauf
Reining Horse-
Papierservices
Reining Horse-
Pedigrees
 

Quarterhorse Journal
Preis: EUR 48,00
hier klicken
 
Navigation
zurück
 
Diese Seite ausdrucken
Diese Seite
zu den Favoriten
Diese Seite
als Startseite
 
 
 
Kontakt & Feedback
Kontakt &
Feedback


Sitemap & Suchfunktion
Sitemap &
Suchfunktion


International Visitors
International
Visitors


zur Startseite

zurück zur
Startseite



Promotion

Die FEI-Europameisterschaft Reining ist nun rd. zwei Wochen her (wittelsbuerger.com vom 15.08.07), nun melden sich aus der Schweiz zwei Stimmen dazu. Zum einen äußert sich NRHA CH-Präsident Robert Welle zu den Herausforderungen, eine FEI-EM zu organisieren ("Gemischte Gefühle"), zum anderen berichtet Chef d’Euqipe des Schweizer Teams Susi Dobs von dem "Griff nach den Sternen" des Schweizer Nationalteams.

Gemischte Gefühle

Es fällt mir nicht leicht, den Rückblick auf die FEI European Reining Championships 2007 zu verfassen. Ich kann und will die vielen Probleme und Problemchen, die sich vor, während und nach dem Anlass ergaben nicht verschweigen, andererseits aber auch meine Freude darüber nicht verheimlichen, dass die Europameisterschaft vermutlich doch ganz gut gelungen ist und wir zum Schluss viel Lob erhalten haben. Diese hellen und dunklen Seiten in der richtigen Mischung und ohne allzuviel Selbstbeweihräucherung rüber zu bringen, dünkt mich schwierig. Falls das Experiment nicht gelingt, bitte ich vorsorglich um Nachsicht... Beginnen wir mit den Schattenseiten:

1. Wir waren nach dem SwissSlide alle ziemlich erschöpft, ausgelaugt und alles andere als wild darauf, ohne Atempause grad den nächsten Grossanlass in Angriff zu nehmen. So blieb am Schluss nur noch eine sehr kleine Mannschaft übrig, die den Anlass vorbereiten half. Die grosse Arbeit musste aber trotzdem rechtzeitig erledigt werden.

2. Wir haben den Aufwand für diesen Anlass deutlich unterschätzt. Vor allem die administrative Seite. Allein die Kommunikation mit den 16 eingeladenen Nationalen Föderationen und später mit den Chefs d’Equipe und Reitern füllte schlussendlich einen halben Bundesordner.

3. Als grösstes Problem stellten sich überraschenderweise die FEI-Reglemente heraus. Mehrfach fanden wir in diesen Reglementen keine oder gar widersprüchliche Antworten auf wichtige offene Fragen. Dies führte während dem Turnier in einem Fall zu einer ausserordentlich schwierigen Situation mit kontroversen öffentlichen Diskussionen. Glücklicherweise waren alle Beteiligten gelassen und vernünftig genug, dass nach einigem Hin und Her zu einem Konsens gefunden werden konnte. Aber einen kurzen Moment lang hing die gute Atmosphäre an einem seidenen Faden... Eine Anmerkung hierzu: Tatsache ist, dass wir von der NRHA USA sehr verwöhnt sind: Es ist mir noch nie passiert, dass das NRHA-Handbuch keine Antwort parat gehabt hätte. Das kompakte amerikanische Reglement ist ausgeklügelt, sehr gut gepflegt und langjährig tausendfach erprobt. Die FEI hat ihrerseits verschiedene sehr umfassende Reglemente mit zahlreichen Anhängen, nicht alle gut aufeinander abgestimmt und ganz offensichtlich (mindestens für die Disziplin Reining) noch nicht genügend ausgereift.

4. Schade war auch, dass sich eines unserer Nachbarländer überhaupt nicht angemeldet hatte, dass ein anderes Nachbarland aufgrund von Vorgaben der Nationalen Föderation kein Team stellen konnte und dass zwei weitere Teams sich sehr, sehr kurzfristig (und mit wenig überzeugenden Argumenten) abgemeldet hatten. Eine weitere Nation fiel wegen Verletzungspech aus. Wir hatten ursprünglich gehofft, dass sich mindestens 10 Nationen beteiligen und lange Zeit sah es danach aus, als ob wir dieses Ziel erreichen bzw. sogar übertreffen würden. Schlussendlich waren es nur noch 9 Nationen.

Und nun zu den Sonnenseiten:

1. Mehr als 50 Offizielle, Funktionäre und Helfer machten den Anlass überhaupt erst möglich. Dieses grosse Team hat harmonisch und zuverlässig funktioniert, obwohl oft ungewohnte Aufgaben erledigt werden mussten. Man half einander, spontan und unkompliziert. Ich finde, das ist bemerkenswert und war sicher für alle Beteiligten eine gute Erfahrung. Und obwohl es nicht selten auch stressige, anspruchsvolle oder ermüdende Momente gab, sah ich doch fast immer nur fröhliche Gesichter.

2. Der internationale Charakter einer EM macht richtig Spass. Jedes Team, jeder Einzelreiter sprach eine andere Muttersprache, vertrat eine andere Kultur, eine andere Mentalität. Manchmal sah man seine Vorurteile bestätigt und manchmal eben nicht. Spannend war es allemal.

3. Wir haben diesmal einiges in Zuschauerwerbung investiert, vom Inserat bis hin zum Radiospot. Mit dem Ziel, mindestens für das Finale am Samstagabend eine grosse Zahl von Zuschauern nach Mooslargue zu locken. Dieses Ziel haben wir erreicht. Die Halle war gut gefüllt und die Stimmung war einfach phantastisch. Beides sind unabdingbare Voraussetzungen für attraktiven grossen Sport!

4. Die Organisation einer Show dieser Grössenordnung bietet eigentlich keine grossen Herausforderungen. Die einzige wirkliche Herausforderung ist es, die vielen Kleinigkeiten stets unter Kontrolle zu haben. Rechtzeitig an alles zu denken, alles parat zu haben, im Voraus jeden Funktionär zu instruieren, das nötige Material zu beschaffen, für jedes kleine Problem die richtige Lösung zu finden. Und so weiter und so fort. Es ist kein grosser Wurf, sondern ein Puzzle mit tausend Steinchen, welches geduldig, rechtzeitig und sorgfältig zusammen gefügt werden muss. Ich glaube, wir dürfen behaupten: Das fertige Bild hat den allermeisten Beteiligten gut gefallen.

Schlussendlich waren wir einfach dankbar dafür, dass wir das Abenteuer „FEI European Reining Championships 2007“ ohne Unfälle, weitgehend konflikt- und problemfrei hinter uns gebracht haben.

Manchmal ist es gut, wenn man sich am Schluss wieder zurück besinnt ganz an den Anfang. Welches war das Motiv der NRHA Switzerland, diesen Anlass gemeinsam mit der Horse- Academy zu organisieren? Wir wollten damit einen Beitrag leisten zugunsten der weiteren Entwicklung unseres Sports. Nicht nur konsumieren, sondern selber aktiv mithelfen. Beweisen, dass die Schweiz in der Lage ist, auch auf der internationalen Bühne mehr als nur eine Statistenrolle im Hintergrund zu spielen. Ich hoffe und glaube, das ist uns ganz gut gelungen. Ich danke allen, die mit ihrer ganzen Kraft und vollem Einsatz mitgeholfen haben. It comes from the heart.

Robert Welle


Promotion

Wenn ein Team nach den Sternen greift

Die FEI European Reining Championships sind Vergangenheit. Eine schöne Vergangenheit und Geschichte für das Schweizer Reining Team. Am Dienstag reisten die Teammitglieder (Selina, Rahel, Alex, Daniel und Thierry) einzeln an und bezogen die Stallungen. Voller Stolz hingen die Schweizer Flaggen an den Boxen und im Stallgang. Alle fünf Reiter und Reiterinnen waren voller Tatendrang und immer bester Laune. Alle Reiter und Pferde kannten die Anlage von Mooslargue bereits sehr gut und fühlten sich fast ein bisschen „zuhause“. Am Mittwoch fand am frühen Nachmittag das erste Meeting der Teamchefs statt. Alle neun Nationen stellten sich einander vor und bekamen von Robert Welle Informationen zum Ablauf der nächsten Stunden. Leider waren Ungarn und die Israeli kurzfristig nicht angereist. Am Mittwoch war dann auch die erste Prüfung angesagt – der VET-Check. Es war brütend heiss und schwül. Pferd und Reiter waren froh, möglichst schnell wieder ruhig im Schatten zu stehen. Alle Schweizer Pferde passierten den VET-Check ohne jegliche Probleme. Am Abend fand noch ein kurzes offizielles Training für alle FEI Pferde statt, das die Schweizer sehr ruhig bestritten. Man orientierte sich nicht an den zum Teil verbissen trainierenden Reitern von anderen Teams. Alle Reiter und ihre Teamchefs erschienen am späteren Abend zum Draw – dem Ziehen der Startnummern für den Teamwettbewerb. Rahel unsere Reserve-Reiterin spielte die Glücksfee. Sie zog die Team-Nummer 7 – eine gute Ausgangslage für das Schweizerteam. Da es noch Einzelreiter am Start hatte und diese die Startnummern 2, 3 und 4 zogen bedeutete dies, dass unser erster Reiter als 10. startete. Ein schwül-heisser Tag ging zu Ende und alle waren auf den kommenden Tag fokussiert – den Team-Wettbewerb.

Der Donnerstag begann einiges kühler und angenehmer. Am Morgen war ein Meeting der Teamchefs sowie ein Training der FEI Pferde in zwei Gruppen angesagt. Wiederum konnte man das Schweizer Team sehr ruhig trainieren sehen. Langsam aber sicher spürte man aber eine gewisse Anspannung und alle waren froh, dass es bald losging. Rahel und Jeannette sorgten im Stall für eine schöne Überraschung für die Schweizer Reiter und Reiterinnen. Vor jedem Boxeneingang waren liebevoll Schokoladen-Glückskäfer arrangiert. Alle waren topp motiviert und freuten sich. Rahel war unsere Fahnenträgerin anlässlich der Eröffnungszeremonie. Sie strahlte und präsentierte den Schweizer Fahnen voller Stolz. Unsere Reiter und Reiterinnen starteten in knallroten Hemden bzw. Blusen mit verschiedenen Schweizer Kreuzen verziert – für die Damen waren die Schweizerkreuze am Kragen und an den Manschetten mit Swarowski-Steinen geschmückt. Daniel war unser erster Reiter. Als zehnter kam er in die Arena und zeigte einen soliden Ritt, der mit 211 belohnt wurde. Thierry war der nächste. Er egalisierte das Resultat von Daniel. Nach zwei Reiterpaaren pro Nation zeigte sich ganz klar, dass die Gold- und Silbermedaille zwischen Deutschland und Italien ausgemacht werden musste und für die Bronzemedaille kamen drei Teams in Frage – England, Holland und die Schweiz. Als dritte Reiterin schickten wir Selina in die Arena. Leider scorte sie eine 0, da das Pferd den Wechsel nicht machte und sie mit der zweiten Hand in die Zügel griff. Ein kurzer Dämpfer für das Schweizer Team, denn Francesca Sternberg vom englischen Team, erzielte einen besseren Score als die Schweizer bisher. Die Engländer hatten jedoch bereits mit ihrem zweiten Reiter einen no score erhalten. Somit waren immer noch alle Chancen offen, für die Bronzemedaille. Nun lag der ganze Druck auf Alex. Er wirkte festentschlossen und zeigte schon auf dem Abreitplatz gute Nerven. Er war der allerletzte Reiter dieser Team-Wertung. Inzwischen stand schon fest, dass die Deutschen die Goldmedaille geholt hatten und die Italiener sich mit Silber begnügen mussten. Das Rennen um die Bronzemedaille war noch offen. Alex musste einen Score von 213 reiten. Die ganze Arena tobte als Alex einritt. Hoffentlich hielten Pferd und Reiter diesem tosenden Lärm stand. Auf dem ersten Zirkel konnte man aber förmlich spüren, dass es den beiden gut tat. Das Publikum wurde immer lauter und die Bronzemedaille schien wirklich greifbar. Da passierte es, sein Pferd springt kurz um und er erhält von jedem Richter einen Penalty. Ein kurzes Raunen geht durch die Tribünen. Das fachkundige Publikum erkennt aber sofort, dass Alex nicht aufgibt und feuert ihn wieder kräftig an. Alex und sein Joker reiten noch einen perfekten Schluss der Pattern. Die Sekunden, bis der Speaker den Score bekannt gibt, dauern eine Ewigkeit. Bekommt er die benötigten 213? Wir sind eigentlich überzeugt, dass er es gepackt hat. Erst die erlösende Durchsage des Speakers lässt uns in einen grenzenlosen Jubel ausbrechen. „We did it!“ Ein wunderschönes Gefühl für das gesamte Team. Alex strahlt. Ich hatte bei der Auswahl der Reihenfolge meine Bedenken, ob er dem Druck standhalten kann – aber er hat mir das Gegenteil bewiesen mit diesem Ritt.

Nun kam ein wunderschöner und bewegender Moment für das gesamte Team – die Siegerehrung. In einem sehr würdigen Rahmen liefen alle Nationen im Team mit den Fahnen ein und die drei Medaillengewinner Teams hoch zu Pferd. Eine wunderschöne Siegerehrung krönte den Tag. Dieser Tag und diese Siegerehrung werden uns noch lange in Erinnerung bleiben. Das Tüpfchen auf dem „i“ war noch, dass drei unserer Reiter sich mit den Resultaten für den Einzelfinal am Samstag qualifiziert hatten!

Der Freitag war dann ein ruhiger Tag. Die Reiter und Pferde hatten eine Trainings-Session. Am Abend wäre noch die Möglichkeit gewesen, die Pferde auf dem Aussenplatz leicht zu bewegen. Es war ein wunderschönes Bild auf dem Aussenplatz der HorseAcademy – anstatt zu reiten, führten die Reiter ihre Pferde am Halfter herum und liessen sie friedlich grasen. Am Samstag war dann plötzlich wieder eine Anspannung zu spüren. Heute sollte es noch um die Einzelmedaillen gehen. Die Startreihenfolge war gemäss den Scores aus dem Team- Wettbewerb. Thierry war der erst und zeigte einen soliden Ritt, der jedoch ein paar Patzer hatte und somit keinen Score erreichte, der für die vorderen Ränge erforderlich war. Aber es war ein schöner Ritt. Daniel war der nächste. Er ritt mit seinem Rooster in die Arena ein und wie immer meldete sich Rooster akustisch beim Publikum und begrüsste dieses. Daniel zeigte einen sehr guten Ritt und toppte sein Ergebnis vom Donnerstag. Er erreichte sein Ziel – ein Platz unter den ersten 10. Er war 9. im Schlussklassement. Dann war Alex an der Reihe. Auf seinen Zirkeln ging er wiederum ein forsches Tempo an. Es schlichen sich da und dort ein paar kleine Fehler ein, die dann nicht zum erwünschten Score führten. Aber auch hier – ein wunderschöner Ritt mit viel Herz von Reiter und Pferd. Alles in allem ein gutes Resultat für die Schweizer. Auch diese Siegerehrung war wieder wunderschön und bestimmt für alle unvergesslich. Alle Einzelreiter ritten mit ihren Fahnenträgern ein. Ein herrliches Bild und ein krönender Abschluss dieser FEI European Reining Championships 2007.

Im Namen des Teams danken wir der ganzen Organisation für ein wunderschönes Turnier. Es war alles vom Feinsten. Auch den vielen Helfern hinter den Kulissen und vor allem jenen, die Tag und Nacht Stunden vor den Stallungen ausharrten und immer freundlich und besorgt waren, danken wir auf diesem Weg ganz herzlich. Ohne sie wäre ein solcher Anlass nicht möglich gewesen (es ist Vorschrift der FEI, dass die Stallungen immer bewacht sind und die FEI-Pferde nur in Begleitung einer offiziellen Person aus den Stallungen dürfen).

Susi Dubs
(Kaderverantwortliche/Chef d’Euqipe des Schweizer Teams)


Fragen? Die 18 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,

z.B. Nico Hörmann, Grischa Ludwig oder Daniel Klein für den Bereich Reining.
Zum wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.

 


Fügen Sie diese Seite Ihren Bookmarks hinzu!

QuelleNRHA CH



Weiterführende Links
Mehr Informationen zum Westernreiten in unserem Panorama-Forum
Reden Sie mit in unserem Diskussionsforum
Alle Begriffe des Westernreitens lesen Sie hier nach
Schlagen Sie nach - bei Wikipedia in über 100 Sprachen
Fremdwörter schnell erklärt - das Wörterbuch bei leo.org
 
Sie wollen mehr zum Thema wissen? Hier finden Sie
Informationen zum VereinInformationen zur RasseInformationen zum Westernreiten

Drei unserer Auktionsangebote rund ums Westernreiten

 

 


Impressum© 2007 by wittelsbuerger.com / Disclaimer
Promotion