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Forschung, aktueller Stand: Diese Erbkrankheiten können beim Pferd bereits mit Gentests aufgedeckt werden
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Dr.agr. Dr.agr. habil.
Ines von Butler-Wemken

ist Expertin für für den Bereich Vererbung/Genetik im wittelsbuerger.com-Expertenforum.

Dorthin gelangen Sie hier.

Mit den Methoden der Genetik ist es heute möglich Einzelgenwirkungen beim Pferd aufzudecken und Gentest zu erarbeiten. So können viele Erbkrankheiten beim Pferd bereits mit einer Zellprobe (Haaarwuzelprobe) eindeutig erkannt und züchterisch bearbeitet werden. Der Schwerpunkt internationaler Genforschung liegt heute auf der Suche nach den Erbanlagen und Umwelteinwirkungen, die Gesundheitsmerkmale des Pferdes beeinflussen. Der Problembereich Kolik und Gelenkschäden steht hier bei den internationalen Forschungsarbeiten im Vordergrund. Solche Erkrankungen werden meist von vielen Erbanlagen und Umweltwirkungen hervorgerufen. Die Aufdeckung genetischer Ursachen für Krankheiten und Defekte wird letztendlich nicht zu einem vollständig erbfehlerfreien und zu einem krankheitsfreien Pferd führen. Die genetischen Arbeiten werden aber medizinische Geheimnisse des Pferdes aufklären. Sie können eindeutige Krankheitsdiagnosen und effektive Behandlungsmethoden ermöglichen. Mit Gentests lassen sich zudem schon jetzt schwere Erbfehler und somit Leid für betroffene Tiere umgehen.



Abkürzung

Erbkrankheit

Bisher betroffene Rassen

SCID

tödlich verlaufende Immunschwäche bei Doppelgenträgern; Einzelgenträger gesund

Arabisches Vollblutpferd und seine Kreuzungen (auch im Appaloosa aufgetreten)

GT Typ 1

Blutgerinnungsstörung; häufiges Nasenbluten bei Doppelgenträgern; Einzelgenträger gesund

Oldenburger Warmblut; Engl. Vollblut; Quarter Horse und Kreuzungen

GT Typ  2

Blutgerinnungsstörung; häufiges Nasenbluten bei Doppelgenträgern; Einzelgenträger gesund

Peruvian Paso, Quarter Horse und  Kreuzungen

JEB Typ 1

unheilbare Hauterkrankung bei Doppelgenträgern; Einzelgenträger gesund

Belgisches Kaltblutpferd und seine Kreuzungen, Französisches Kaltblut Comtois, Bretone.

JEB Typ 2

unheilbare Hauterkrankung bei Doppelgenträgern; Einzelgenträger gesund

American Saddlebred und seine Kreuzungen

GBED

 

(GSDIV)

tödlich verlaufende Störung des Glykogen-Stoffwechsels bei Doppelgenträgern; Einzelgenträger gesund

Quarter Horse und seine Kreuzungen, American Paint und im Appaloosa

Bisher nur bei Nachkommen in der Linie ZANTANOON-KING beobachtet

HYPP

leichte bis schwere unheilbare

Muskelerkrankungen

Tritt bei Einzel-und bei Doppelgenträgern auf

Quarter Horse, American Paint und Appaloosa.

Bisher nur unter Nachfahren des Hengstes IMPRESSIVE beobachtet

OLWS

auch LWFS

Nicht lebensfähige weißgeborene Doppelgenträger für die Frame Overo Scheckung; Einzelgenträger sind gesunde Frame Overo Schecken

American Paint, Pinto, Quarter Horse, vereinzelt auch im engl. Vollblut und in Ponyrassen bei hohem Weißanteil nachgewiesen

HERDA

Nur bei Doppelgenträgern meist tödlich verlaufend Bindegewebsschwäche: Einzelgenträger sind gesund

Quarter Horse, American Paint, Appaloosa, Einzelfälle in weiteren Pferderassen. Im Westernhorse bisher nur unter POCO BUENO Nachkommen aufgetreten

PSSM

 Typ I

Wiederholter Kreuzverschlag

Festliegen, Muskelerkrankungen

Einzelgenträger und Doppelgenträger betroffen

In allen Pferderassen nachgewiesen; häufiger im Western Horse, Engl. Vollblut und in Kaltblutpferderassen

ASD

Augenentwicklungsstörung

Nur Doppelgenträger betroffen, Einzelgenträger sind gesund

Rocky Mountain Horse und seine verwandte Rassen

EMH (MH)

Muskelerkrankung bei Narkosen

Einzelgenträger und Doppelgenträger betroffen

Tritt in allen Pferderassen vereinzelt auf; erschwert die PSSM Typ 1 Erkrankung deutlich.

CA

Gleichgewichtsstörungen

Nur Doppelgenträger betroffen, Einzelgenträger sind gesund.

Arabisches Vollblutpferd und seine Kreuzungen

 

 

TRPM1 (LP)

Nachtblindheit. Alle Doppelgenträger für die Leopardscheckung (Tigerscheckung; Appaloosascheckung) betroffen, Einzelgenträger für die LP Scheckung sind gesund.

TRPM1 tritt in allen Rassen und bei allen Pferden mit der Tigerscheckung, auch Leoparscheckung oder Appaloosascheckung genannt, auf.

 

LFS

Nervenentwicklungsstörungen,aufhelltes Deckhaar Nur Doppelgenträger betroffen und nicht lebensfähig. Einzelgenträger gesund

sehr selten im Arabischen Vollblutpferd (asile Linien und Kreuzungen) beobachtet.

 

FIS

Immunschwäche, Doppelgenträger sterben in den ersten 4-12 Lebenswochen; Einzelgenträger

gesund

Fell Pony; Dales Pony

EM

Muskelerkrankung; Augenmuskelerkrankung

Doppelgenträger erkranken; Einzelgenträger sind gesund

New Forest Pony

IP

 

 

 

Pigmentstörung, „Brindle“, pigmentierte Streifen im Fell ,männliche Träger nicht lebensfähig, Hauterkrankungen, Dominant, auf  X-Chromosom

In mehreren Pferderassen sehr selten beschrieben

AIS

(GTG)

Fruchtbarkeitsstörung-Unfruchtbarkeit bei Hengsten, rezessiv, auf  X-Chromosom

sehr selten im Quarter Horse nachgewiesen

HWSD

Instabile Hufwand, rezessiver Erbgang, Einzelgenträger gesund

Bisher nur im Connemara Pony nachgewiesen




Medizinische Geheimnisse aufklären

Wichtige weitere Forschungsarbeit wird die Suche nach den genetischen Wirkungen für die große Gruppe der Atemwegserkrankungen, Allergien, Muskeldefekte, Stoffwechselstörungen und weitere Erkrankungen des Bewegungsapparates des Pferdes sein. Der Problembereich Kolik und Gelenkschäden steht hier bei den internationalen Forschungsarbeiten im Vordergrund. Solche Erkrankungen werden meist von vielen Erbanlagen und Umweltwirkungen hervorgerufen. Hier die exakte molekulargenetische Basis zu erforschen zeigt sich zur Zeit als größte Herausforderung auch bei humangenetischen Arbeiten. Forschungen am Pferd wurden in ersten Schritten aufgenommen. Doch auch für die komplex zusammengesetzten Merkmale wird die Pferdezucht von den Fortschritten aus der Genetik profitieren. Die Aufdeckung genetischer Ursachen für Krankheiten und Defekte wird letztendlich nicht zu einem vollständig erbfehlerfreien und zu einem krankheitsfreien Pferd führen. Die genetischen Arbeiten werden aber medizinische Geheimnisse des Pferdes aufklären. Sie können eindeutige Krankheitsdiagnosen und effektive Behandlungsmethoden ermöglichen. Mit Gentests lassen sich zudem schon jetzt schwere Erbfehler und somit Leid für betroffene Tiere umgehen.



Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Dr. Ines von Butler-Wemken für den Bereich Vererbung/Genetik.
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Quelle Ines von Butler-Wemken

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