(Hans-Peter Viemann). Vor acht Jahren gelang ihm der bis dahin größte Erfolg eines deutschen Westernreiters. Im Sattel des Quarter Horse Hengstes „As Smart As Charley“ siegte er auf der Americana in Augsburg und grüßte somit als US Bronze Trophy Reining Champion 2000. Die Rede ist von Grischa Ludwig aus Bitz bei Albstadt. In seiner Sportart zählt der 34-Jährige inzwischen zu den Stars in Europa, was nicht zuletzt die vielen internationalen Titel und Auszeichnungen deutlich belegen: Mannschafts-Gold bei den (FEI) Europameisterschaften in Mooslarque (FRA), Vize-World-Champion der NRHA, 2 x Deutscher Meister (FN) dazu unzählige Erfolge bei den kontinentalen Verbands- und Vereins- Meisterschaften.

Der im Januar 1974 in Stuttgart geborene Reiter bekam es schon als kleiner Steppke mit Pferden zu tun. Auf dem elterlichen Hof in Stetten (Remstal), wo sein Vater Heinz-Dieter therapeutisches Reiten für Behinderte anbietet, lernte er den ordnungsgemäßen Umgang mit den Vierbeinern. Zunächst hatte der Junge mit der Reiterei jedoch nichts am Hut. Er sauste lieber mit seinem Rennrad durch das Schwabenländle. Begeistert war der Herr Papa zwar nicht von den sportlichen Ambitionen seines Sohnes, „aber mein Vater hat mich immer unterstützt und ist mit mir von Rennen zu Rennen gefahren“, erzählt Grischa. Dazu bemerkt Heinz-Dieter Ludwig: „Was sollte ich denn machen, der Bub wollte halt Radrennen fahren. Also habe ich ihn begleitet.“ Schließlich waren es die unerfreulichen Dinge rund um das Thema Doping und deren Folgen, die den damals 16-jährigen jungen Mann veranlassten dieser Sportart Adieu zu sagen. Dem Vater war’s nur Recht.

Grischa sattelt um und fortan standen die Pferde im Mittelpunkt seines Lebens. Bereits 1992 war es soweit, dass sich die ersten beachtlichen Resultate einstellten. Im fernen Australien grüßte der Ur-Schwabe unter anderem im Youth Quarter Horse World Cup Western Riding als Champion. Inzwischen hieße es die berühmten Eulen nach Athen zu tragen, wenn man alle Titel, Erfolge, Platzierungen und Anerkennungen aufzählen würde. Seine Erfolge hat sich der stets gutgelaunte und sympathische Reiter hart erarbeiten müssen. Die Trainingseinheiten bei Todd Arvidson, Karl McCuiston und Doug Milholland (den ganz „Großen“ in den USA) haben ihn geprägt und dazu beigetragen, dass er seinen eigenen Stil gefunden hat. Ludwig ist ein Sportler mit Herz. Er ist durch Fleiß, aber auch mit einer gesunden Portion Ehrgeiz und nicht zuletzt durch gutes Pferdematerial zu seinen Meistertitel und Erfolgen gekommen.

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