Seitdem die Sportart Reining von
der FEI (Federation Equestre Internationale) offiziell anerkannt wurde, hat sich
Reining stetig weiter entwickelt. Die Mitgliederzahlen der Vereine und das Zuschauerinteresse
übertreffen Jahr für Jahr die Erwartungen. Die Bedingungen für dieses erste Qualifikationsturnier,
das am Sonntag ausgetragen wird sind optimal. Volker Schmitt, Gewinner zahlreicher
Trophies und Futurity-Winner ist von Leipzig begeistert. „Hier stößt man nie auf
taube Ohren. Der Veranstalter Torsten Müller ist offen für unsere Bedürfnisse
und das Messe-Team gibt immer 150 Prozent. Dementsprechend ist die Stimmung super!“
Schmitts Reiterkollege Daniel Schlömer kann ihm voll zustimmen: „Für mich findet
in Leipzig das schönste deutsche Hallenturnier statt.“ EWU-Reining
All Ages Den Anfang machten heute morgen um sieben Uhr die Reiningreiter
in der EWU Klasse „Reining All Ages“. Spielend setzte sich Steffen Breug aus Reichweiler
mit dem sechsjährigen Painthengst Gatling Gun gegen seine 53 Konkurrenten durch.
Richter Mike Stöhr belohnte seinen Ritt mit 73 Punkten. Mit Frauenpower entschied
Birgit Bayer Platz zwei und drei für sich. Platz drei musste sie sich allerdings
mit dem Hechinger Jürgen Pieper teilen.
Ergebnisse EWU
Pleasure Schön anzusehen waren die 20 Starter der EWU Pleasure, die traditionsgemäß
hauptsächlich von Frauen geritten wird. So wundert es auch nicht, dass die ersten
drei Plätze in Frauenhand fielen. Alle Blicke zog die Berlinerin Sandra Rhode
auf ihrem Wallach Admiral Flummi auf sich und setzte sich damit gegen Vanessa
Beyer (Platz 2) und Daniela Bapp (Platz 3) durch.
Ergebnisse
NRHA-Rookie
Diese Klasse ist besonders bei den Reining-Einsteigern beliebt, denn sie bietet
ihnen eine erste Plattform um ihr Können zu zeigen. Beinahe alle erfolgreichen
Reining-Reiter fingen mit dieser Prüfung an. Auch
für die 24-jährige Verwaltungsangestellte Jasmin Burkhardt war heute ihr erster
Turnierstart. Mit ihrem Wallach Oak Express, der von Nico Hörmann trainiert wurde,
siegte sie mit 136,5 Punkten. Überglücklich sagt Burkardt: „Mit einem ersten Platz
habe ich definitiv nicht gerechnet. Schließlich bin ich erst vor knapp einem Jahr
auf Reining umgestiegen und wusste, dass Oak Express so seine Tücken hat. Er ist
sehr gut in den Manövern, nimmt sie aber auch gerne vorweg.“ Burkardt trainiert
heute bei Daniel Klein in Löhne. Über den zweiten Platz freute sich Gordon Dubau
auf Jac Golden Touchdown. Auf dem dritten Platz landete Holger Massente mit TL
Classic Tour.
Ergebnisse L.E.
Grand Open - Die rasseoffenen Klassen am Freitag (20. Januar 2006) EWU - Trail
/ Pleasure /Horsemanship - Sandra Rohde schlägt dreimal zu und wird Allround Champion
19 Reiterpaare hatten sich vorgenommen zu siegen. Doch nur einer standen heute
„Können“ und das Quäntchen Glück zur Seite, ohne das im Turniersport nichts geht,
Sandra Rohde. Erst zeigte die Berlinerin in der Pleasure die schönsten Gänge,
zwei Stunden später löste sie den Trail mit Bravour und gleich darauf machte sie
auch noch die Beste Figur in der Horsemanship. Durchgeschwitzt aber glücklich
nahm Rohde dann auch noch die Ehrung zum Allaround Champion in Empfang. „Wahnsinn,
das hätte ich nicht gedacht,“ sagt Rohde. In allen Prüfungen konnte sie sich auf
ihren 13-jährigen Haflinger-Wallach Admiral Flummi verlassen. „Flummi,“ sagt sie,
„war Liebe auf den ersten Blick.“ Die wurde auch nicht getrübt, als er beim Anreiten
gerne eine kleine Rodeo-Vorstellung lieferte. Aber nachdem Rohde von Boxen- auf
Offenstallhaltung wechselte, wurde aus Flummi schnell ein williges, rittiges Pferd.
„Heute ist Flummi das bravste Pony der Welt. Er will mir immer gefallen,“ sagt
Rohde. Trotz ihrer Siege
nimmt die dreifache Siegerin morgen einen Wermuttropfen mit nach Hause. „In den
Pleasure, Trail und Horsemanship Klassen steckt einfach zu wenig Geld. Jetzt nehme
ich gerade etwas über 120 Euro und drei Buckles mit. Man muss schon sehr enthusiastisch
sein, um dabei zu bleiben.“ L.E.
Grand Open - Abendshow Freitag (20. Januar 2006) Erstmals
in Leipzig ist die NRHA Pullman-Bronze-Trophy Non Pro und Open auch USA approved
(USA anerkannt) ausgeschrieben. Das heißt die errittenen Preisgelder gehen auch
in die Wertung der amerikanischen NRHA-Weltrangliste ein. Für Reiter die sich
gerne international messen, ist das Leipziger Turnier dadurch noch attraktiver. Vor
vollen Rängen fand der erste Durchlauf der NRHA Pullman Bronze Trophy Non Pro
(Amateure) statt. Von den 26 Reiterpaaren konnten sich 14 für das Finale am Samstag
Abend qualifizieren. Auf den ersten Plätzen sahen die Richter die Belgierin Cira
Baeck (142), den Tschechen Lukas Jirak (141,5) und Jan Tobias Kock (141,50) aus
Deutschland. In der NRHA
Pullman Bronze Trophy Open setzten gleich drei Reiterpaare die Bestmarke von 145
Punkten. Ohne ihre Pferde bereits im ersten Durchgang zu überfordern zeigten der
Italiener Dario Carmignani mit Skeets Dun, der Österreicher Rudi Kronsteiner mit
Roosters Melodymaker und Nicolas Hörmann (D) mit Yankee Bambino saubere, elegante
Ritte. Für das Finale am Samstag Abend dürfte in den Superathleten noch einiges
an Power stecken. ERCHA
- Reined Cow Horse - Teil 1: Cutting - Markus Schöpfer an der Spitze Ab
22.30 Uhr gehörte Halle 3 der Reined Cow Horse. Keine andere Western-Disziplin
zeigt die Vielseitigkeit des Quarter Horses so eindrucksvoll wie die Reined Cow
Horse. Das Event besteht aus den drei Prüfungen, Herd Work (Cutting), Dry Work
(Reining) und Fence Work (Working Cowhorse). Die Ergebnisse aus den einzelnen
Aufgaben werden am Ende zu einer Gesamtwertung zusammengezogen. An die Sieger
werden von der ERCHA (European Reined Cow Horse Association) 10.000 Euro Preisgeld
ausgeschüttet. Die Disziplin
Cutting machte am Freitag den Anfang. In der Cutting hat der Reiter nur zweieinhalb
Minuten Zeit um ein Rind aus der Herde zu schneiden (cut). Mit rasanten, katzenhaften
Bewegungen verhindert das Pferd das Zurücklaufen des Rindes in die Herde. Die
20-stündige Anreise aus Italien scheint sich für den Italiener Markus Schöpfer
gelohnt zu haben. In dieser ersten der drei Prüfungen setzte sich der Italiener
Markus Schöpfer an die Spitze der 16 Teilnehmer. Er und Coeur D Lenas Bar, der
ein Vollbruder zu dem berühmten Smartin Off ist, arbeiteten völlig entspannt im
Show-Pen. Für Markus Schöpfer, der letztes Jahr die Cutting Futurity in Italien
gewonnen hat, ist Cutting eigentlich nur ein Hobby. „Um wirklich davon leben zu
können, steckt in Europa in diesem Sport leider zu wenig Geld.“ Sollte er heute
Abend auch die beiden anderen Prüfungen der Reined Cow Horse mit Bravour bestehen,
wird der Italiener dieses Mal wohl eines Besseren belehrt. Immerhin winken den
Siegern 10.000 Euro Preisgeld. NCHA
- Cutting - geht an den Italiener Markus Schöpfer
Auch in der von der NCHA (National Cutting Horse Association) ausgeschriebenen
Cutting Prüfung setzte sich Markus Schöpfer mit Coeur D Lenas Bar gegen 14 Konkurrenten
durch. AQHA - Cutting
– Ute Holm siegt
Zu später Stunde stellten sich die Cutting-Reiter in der Cutting-Prüfung der AQHA
(American Quarter Horse Association) einer letzten Herausforderung. Und wieder
bewies der weibliche Star der Szene, die mehrfache Europameisterin Ute Holm, die
zur Zeit im Rinder-Eldorado Frankreich lebt, ihr Können am Rind. Wie aus einem
Guss wirkten sie und ihr Pferd Shake Rattle N Rumba. Die Stute demonstrierte meisterhaft,
was es heißt Cowsense zu besitzen. Sie ahnte jede Bewegung des Rindes voraus und
versperrte ihm mit flüssigen, weichen Bewegungen den Weg zurück in die Herde.
„Da Shake in Amerika auf einer Ranch großgeworden ist und für die Rancharbeit
eingesetzt wurde, ist Rinderarbeit ihr tägliches Brot. Hinzu kommt, dass sie wirklich
ein geniales Pferd ist. Sie ist total cool.” sagt Holm. „Zu Hause nehme ich sie
oft im Unterricht für meine Anfänger.“ Von dem Leipziger Westernturnier schwärmt
Ute Holm. „So einen phantastischen Boden haben wir nirgendwo.“ Die Stuttgarterin
ist seit Jahren Stammgast in Leipzig. „Ich schätze hier besonders, dass die Reitarena
mit in die große Ausstellerhalle integriert ist. Man ist mittendrin im Geschehen
und die Stimmung ist dadurch einfach bombig.“ Turnierleiter
Torsten Müller (40), selbst bekennender Cutting-Fan, zieht nach einem ersten langen
Turniertag müde aber glücklich Bilanz: „Als ich vor sechs Jahren zum ersten Mal
ein Westernturnier auf die Leipziger Messe brachte, wurde ich von meiner Begeisterung
für den Westernsport und dem Anspruch diese wunderbare Reitweise einer breiteren
Öffentlichkeit bekannt zu machen vorangetrieben. Es hat sich gelohnt. Die Western-Gemeinde
wird immer größer. Dieses Jahr stellen wir einen regelrechten Starter-Boom fest.
2005 hatten wir 140 gemeldete Pferde, dieses Jahr sind es über 200.“Turnierreiter
und Besucher sind begeistert. Von hochkarätigem Sport in allen Westerndisziplinen
bis über das riesige Angebot der Aussteller ist alles da. Es gibt sogar ein großes
Indianerdorf, in dem die Kinder von Squaws geschminkt werden und malen und basteln
dürfen. Außerdem können die Kinder Ponyreiten oder es mit einem elektrischen Bullen
aufnehmen.
Der
Samstag wird ganz im Zeichen der Reining und Working Cowhorse Finals stehen.
Zeitplan,
alle Ergebnisse und Starter sehen Sie hier |