Die German Open der Ersten Westernreiter Union (EWU) stehen wieder vor der Tür (mehr dazu hier), und unsere freie Mitarbeiterin Liese Hinterhuber hat, in Vorbereitung auf ihre Tätigkeit für uns in diesem Jahr in Bad Salzuflen, ihre Eindrücke vom letzten Jahr notiert.
Viel Spaß dabei!
Es war in der Tageszeitung angekündigt: Deutsche Meisterschaften im Westernreiten, und ich hatte an diesem Wochenende Zeit. So habe ich – eine engagierte Freizeitreiterin– mich auf den Weg gemacht, um einmal ein richtiges Westernreitturnier zu erleben.
Gleich von Anfang an war ich überrascht, wie viele Zuschauer sich eingefunden hatten. Ich hab gar nicht gewusst, dass das Westernreiten so bekannt und so beliebt ist. Es war sehr voll, aber das Getümmel war auch sehr gemütlich.
Viel Getümmel in den Hallen
Promotion
Es hat mich auch sehr verwundert, wie viele unterschiedliche Pferderassen vertreten waren und dass Ponies und Großpferde in ein und denselben Prüfungen gegeneinander antreten. Ich fand das ja ein wenig unfair, aber den Teilnehmern hat das anscheinend nichts ausgemacht. Die sind das wohl gewohnt.
Eine rasseoffene Veranstaltung
Und wie viel Sorgfalt darauf verwendet wurde, die Pferde gut herauszubringen. Das hab ich so auch noch nicht erlebt. Ich dachte immer, die Dressurreiter würden da den Vogel abschießen, mit ihren Zöpfchen und den Bandagen und so. Aber bei den Westernreitern geht’s ja fast zu wie auf einer Hundeschau! Naja, ein toupiertes und gepudertes Pferd habe ich nicht gesehen, aber die geschminkten Köpfe haben mich schon überrascht. Eine Frau, mit der ich mich darüber unterhalten habe, hat sogar behauptet, manche würden Glitzerspray auf die Pferde sprühen. Das konnte ich aber gar nicht glauben, und so was hab ich auch nicht gesehen.
Schick zurechtgemacht
Aber all das darf man wohl auch nicht zu eng sehen. Es war nämlich andererseits geradezu rührend, wie sich die Besitzer um das Wohl ihrer Pferde kümmerten. Vor allem die luftige Unterbringung hat mir viele kreative Ideen für den heimischen Offenstall mit auf den Heimweg gegeben.
Luftige Unterbringung
Für die Verpflegung der Pferde wurde auch erstklassig gesorgt. Unablässig waren gute Geister im Einsatz, die den ach so wahren Spruch unserer Vorväter: "Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen" vor ihrem inneren Auge hoch hielten und den Pferden Gutes zukommen ließen. Richtig so: Wer etwas leisten soll, muss erst einmal gut essen und trinken!
Gute Nahrungslage
Zum Verdursten keine Chance
Schließlich setzte ich mich noch in die Show Arena und sah mir einige Prüfungen an. Was es nicht so alles gibt beim Westernreiten! So ganz hab das meiste ja nicht verstanden, vor allem das langsame Rumreiten nicht. Aber die Reiterspiele mit den vielen Stangen und dem Tor und der Brücke, das war fast wie bei uns auf dem Spieletag. Nur gabs bei uns noch Mohrenkopfessen ohne Hände vom Sattel aus, und wir mussten ein volles Glas von einem Tisch zum anderen bringen, im Trab, das war so gemein. Deshalb haben wir bei unserem Spieletag auch so viel gelacht. Bei diesen Reiterspielen wurde eigentlich gar nicht gelacht, das fand ich sehr schade. Auch die Zuschauer, die dicht gedrängt in den Rängen saßen, haben nicht gelacht. Sie haben mich sogar böse angeguckt, als ich ein paar Male kichern musste. Ich hab das dann auch nicht mehr gemacht.
Dicht an dicht auf den Rängen
Spät abends bin ich nach einem interessanten und aufregenden Tag wieder nach Hause gefahren. Am nächsten Tag habe ich meinen Stallkolleginnen von meinen neuen Eindrücken und Erfahrungen berichtet und meine schönen Fotos herumgezeigt. Die hatte ich gleich morgens im Schnellentwicklungsservice von der Drogerie zwei Straßen weiter machen lassen. Das nächste Mal, haben wir beschlossen, fahren wir alle zusammen hin. Wir freuen uns schon!