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Beim
Kongress des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte in Wiesbaden
betonte FN-Präsident Martin Richenhagen die hohen Anforderungen
an den Berufsstand und die Notwendigkeit einer fairen Entlohnung.
„Pferdetierärzte, Pferdehalter und Pferdezüchter sind auf eine
gute Zusammenarbeit angewiesen – wir sitzen alle in einem Boot.“
Die Erhöhung der GOT im Jahr 2022 sei in vielen Bereichen notwendig
gewesen; vor allem im Pferdebereich führe sie jedoch häufig zu
deutlichen Mehrkosten, verstärkt durch eine aus Sicht der FN problematische
Auslegung einzelner Positionen durch die Bundestierärztekammer.
Zudem äußerte der FN-Präsident deutliche Kritik an der vorgesehenen
Ausgestaltung der geplanten GOT Evaluierung: Die Ausschreibung
enthalte entgegen vorheriger Zusagen keine ganzheitliche Betrachtung
der GOT und entspreche damit nicht einer umfassenden Bewertung.
„Hier geht es jetzt anscheinend nur um die Frage: ‚Wie viel mehr
soll es noch sein?‘ Das schockiert uns und ist nicht in unserem
Interesse.“
Richenhagen stellte zudem grundsätzliche Fragen zur Notwendigkeit
der GOT. Deutschland ist das einzige EU-Mitgliedsland, das weiterhin
eine verbindliche Gebührenordnung für Tierärzte hat. „Wieso brauchen
wir in Deutschland überhaupt eine GOT?“, fragte er. Zugleich regte
er an, zu prüfen, ob die GOT künftig als unverbindlicher Rahmen
oder Preisempfehlung – ähnlich wie bei Steuerberatern – ausgestaltet
werden könnte, um Tierärzten wieder mehr Flexibilität zu ermöglichen.
„Wir sehen die zunehmende finanzielle Überforderung der Pferdehalter,
die zu deutlichen Rückgängen in Zucht und Sport führt. Massive
Auswüchse werden beispielsweise bei den OP-Kosten sichtbar “,
erläuterte Richenhagen. „Pferdehalter vermeiden oder verzögern
den Besuch des Tierarztes – zum Leidwesen der Pferde. Deshalb
muss die GOT dringend umfassend überprüft werden!“
Was bedeutet die GOT für Pferdehalter? Die GOT regelt bundesweit,
welche Gebühren Tierärzte für Untersuchungen und Behandlungen
berechnen müssen. Für Tierhalter heißt das: tierärztliche Leistungen
– von Routineuntersuchungen über Impfungen bis hin zu Operationen
– müssen innerhalb des Gebührenrahmens abgerechnet werden. Die
Überarbeitung 2022 hat in vielen Bereichen zu deutlichen Kostensprüngen
geführt, insbesondere im Pferdebereich. Hohe Rechnungsbeträge,
etwa bei Notdiensten oder chirurgischen Eingriffen und auch in
der Betreuung der Zucht, belasten Pferdehalter und -züchter erheblich
und wirken sich zunehmend auch auf Zucht, Haltung und die langfristige
Gesundheitsvorsorge der Pferde aus. “Wir haben unsere Forderungen
gegenüber dem BMLEH deutlich zum Ausdruck gebracht. Wir fordern
eine transparente, unabhängige und vollständige Evaluierung der
GOT“, so der FN-Präsident.
Fragen? Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Nico Hörmann, Grischa Ludwig oder Daniel Klein für den
Bereich Reining.
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