„Es sieht so aus, als sei die Talsohle durchschritten“, das sagt Fritz Otto-Erley, Leiter der FN-Abteilung Turniersport, nun bei der Bekanntgabe der Turniersportstatistik 2014, die als rekordverdächtig gilt, was die Anzahl an Prüfungen und Startplätzen, aber auch die Höhe der Preisgelder betrifft.
Mehr Reiter, mehr Prüfungen, mehr Starts - „Auf den Turnieren wird es immer voller“, sagt Fritz Otto-Erley. 1.536.865 Starts bedeuten ein Plus von 3,84%, und über 32 Millionen, exakt 32.314.317 Euro, wurden im vergangenen Jahr auf deutschen Turnieren ausgeschrieben und davon 28.484.731 Euro an die Pferdebesitzer ausgeschüttet: ein weiterer Rekord in der aktuellen Turniersportstatistik.
Nicht zuletzt macht sich das Plus auch beim Bedarf an Turnierpferden bemerkbar. So stieg die Zahl der fortgeschriebenen Turnierpferde um rund ein Prozent von 141.926 auf 143.619, wodurch ein leichter Rückgang bei den Neueintragungen (von 27.623 auf 26.697 Pferde und Ponys) wettgemacht wurde. Bei näherer Betrachtung stellt man fest, dass vor allem weniger Turnierpferde aus deutscher Zucht neu registriert wurden, dafür stieg die Zahl der ausländischen Pferde entsprechend an. Sie stammen vor allem aus den Niederlanden (1.227, 2013: 1.123), aber auch aus Polen (251, 2013: 212), Belgien (288, 2013: 197), Frankreich (113, 2013: 95) sowie weiteren 28 Ländern. „Die Zahlen überraschen mich eigentlich nicht. Das jährliche Aufkommen an neuen Pferden ist seit einigen Jahren relativ konstant. Allmählich machen sich jedoch die geburtenschwachen Jahrgänge in der deutschen Pferdezucht bemerkbar, die offensichtlich durch Käufe im benachbarten Ausland ausgeglichen werden konnten“, sagt Otto-Erley.
Insgesamt fällt Fritz Otto-Erleys Fazit positiv aus. „Die Statistik zeigt, dass sich der Turniersport offenbar wachsender Beliebtheit erfreut. Die Starterzahlen belegen allerdings auch, dass das vorhandene Angebot immer intensiver genutzt wird. Die weitere Entwicklung wird also vor allem davon abhängen, in wie weit Zahl und Umfang der Turniere mit diesem Wachstum Schritt halten können.“