Auch wenn Markus Rensing
unermüdlich jedem davon berichtet, wie stark die Bedeutung des
PHCG beim Mutterverband APHA gewachsen ist: think global, act
local. und lokal heißt, dass es außer der Europameisterschaft
kaum ein nennenswertes Paint Horse-Turnier gibt in Deutschland.
Die Regionalgruppen und Showmanager mögen mir verzeihen. Das mag
daran liegen, dass durch meist hausgemachte Fehler eine überregionale
Turnierlandschaft
in Deutschland fast gar nicht existiert. Für wen sollten Züchter
also züchten?
Als Erste am Sonntag
lud vormittags die National
Reining Horse Assn. (NRHA) zur JHV ein. Nach einer eher
durchwachsenen Stimmung auf der am Samstag stattfindenden Convention
schaute viele sehr genau auf das, was in Fulda passieren sollte.
Denn eines war klar: Kommt dieser Verein nicht schnell zur Ruhe,
hat er zwar noch Reining im Namen, aber die nationalen wie internationalen
vereinsübergreifenden Geschicke wie Deutsche Meisterschaft FN
oder FEI Reining würden andere lenken. Denn einen FN-Beiratssprecher
Reining wie Paul Kratschmer der auf Konfrontationskurs zu seinem
eigenen Verein geht, wird sicherlich der FN kaum auf Verständnis
stoßen.
Ein Name wurde in den
letzten Wochen heiß gehandelt als Nachfolger für den Präsidenten
Helmut Schmaus-Gerstenberg: Jörg
Schönfeld. Genau dieser sollte nachher Trumpf sein.
Als nicht ungeschickt
stellt sich die Integration von Expräsident Paul Kratschmer dar,
sicherlich ein Ergebnis der intensiven Gespräche aller Beteiligten
in den letzten Wochen. Und auch Geschäftsstelle Gerda Kneisel
wird zumindest angesichts dieser Personalie ein lachendes Auge
haben, denn die Fortführung ihres Amtes unter einem ganz neuen
Vorstand wäre eher unwahrscheinlich gewesen. Rolf Diekwisch stieß
unerwartet zu den Reinern. Nachdem es ihm vor kurzem misslang,
über einen Vorstandsposten bei der EWU in nationale Themen vorzudringen.
Interessant bleibt,
wen die Verbände in Kürze in den Beirat Reining der FN entsenden
werden - und wen die Aktiven als ihren Sprecher nominieren werden.
Denn es gilt nicht als sicher, dass die Zeit von Paul Kratschmer
weitergehen wird. Der Posten im NRHA-Vorstand wird es ihn verschmerzen
lassen.
Einen fähigen Botschafter
bei der FN wird Reining schon benötigen, denn auch wenn Martin
Schaudt in dem stark beachteten
Interview sicherlich nicht für alle klassisch Reitenden sprechen
wollte: Auch auf Funktionärsebene scheint die Kluft zwischen gefühlter
und tatsächlicher Temperatur größer zu sein als propagiert. Da
wird Reining in Aachen 2006 nur ein Schritt von vielen, vielen
weiteren zu sein. Ohne dabei auch nur an die olympischen Spiele
zu denken.
Einen fähigen Botschafter
bei der FN wird Reining schon benötigen, denn auch wenn Martin
Schaudt in dem stark beachteten Interview sicherlich nicht für
alle klassisch Reitenden sprechen wollte: Auch auf Funktionärsebene
scheint die Kluft zwischen gefühlter und tatsächlicher Temperatur
größer zu sein als propagiert. Da wird Reining in Aachen 2006
nur ein Schritt von vielen, vielen weiteren zu sein. Ohne dabei
auch nur an die olympischen Spiele zu denken.
Zu hoffen bleibt auch
dass die jetzigen Vorstandsmitglieder rasch die Tuchfühlung beenden
werden und die Arbeit aufnehmen können. Der Zettel ist lang.
Last not least fand
sich die National
Snaffle Bit Assn. zu ihrer JHV zusammen, die überschaubar
wie unspektakulär war. Erich Jerans Kurs, die Nähe zu anderen
Rassen und Turnieren zu suchen, wurde bestätigt, und angesichts
der drastischen Einbrüche der Starterzahlen z.b. auf Jomm-Ranches
oder Bremen-Schimmelhof war dieser Kurswechsel auch existenziell
notwendig.
Denn die Szene war
schon immer überschaubar, und seit Bestehen wurde die NSBA von
aktiven Sportlern geführt. Aktuell ist der DQHA High Point W.
Pleasure Zweitplazierte Vizepräsident [Hermans], der Erstplazierte
ist Geschäftsführer [Dumeier]. Und die große Differenz zwischen
Erstem und Zweitem [25 AQHA-Punkte oder knapp 250%] sollte unter
Sportsfreunden kein Problem sein.
Dennoch - zwei Dinge
möchte man der NSBA mit auf den Weg geben. Das konsequente Fehlen
eines Futuritymanagers jetzt schon im zweiten Jahr stimmt besorgniserregend,
denn die NSBA ist ein eingetragener Zuchtverein, kein Reitverein.
Ihre Hauptshow ist, auch finanziell gesehen, die Futurity, die
seit 1999 mit der DQHA zusammen ausgetragen wird. Sollte sich
der Eindruck für die Pleasure-Hengsthalter einschleichen, nicht
ausreichend unterstützt zu werden, würde das fatale Folgen haben.
Zum anderen sei der
NSBA geraten, ihre eigentlichen Identität nicht um jeden Preis
aufzugeben. Mehr in die Breite mit den Turnieren zu gehen, hat
sich als Erfolg gezeigt. Ob dieser auf EWU-Turnieren wiederholbar
ist, darf bezweifelt werden. Auch Walk-Trot-Klassen sind toll,
aber unter einem NSBA-Label "Way to go" (?!) wohl irgendwie fremd.
Das kommende Jahr sollte im Zeichen des eigenständigen Wachstums
stehen, nicht in wilder Expansion.
Jetzt bleiben DQHA,
ApHCG und NCHA übrig, deren Versammlungen in der nächsten Zeit
anstehen.
Da bleibt die Spannung garantiert.
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