In der kommenden Woche beginnen in Athen die Olympischen
Sommerspiele. Den Pferdesport vertreten im Springen Christian Ahlmann
(Marl), Otto Becker (Sendenhorst), Ludger Beerbaum (Riesenbeck) und
Marcus Ehning (Borken); in der Dressur Heike Kemmer (Winsen), Ulla Salzgeber
(Bad Wörishofen), Martin Schaudt (Albstadt) uns Hubertus Schmidt
(Borchen-Etteln); in der Vielseitigkeit Andreas Dibowski (Döhle), Bettina Hoy
(Gatcombe/GBR), Ingrid Klimke (Münster), Frank Ostholt (Warendorf) und
Hinrich Romeike (Nübbel). Nach der Eröffnungsfeier am 13. August beginnen
die Wettbewerbe beginnen am 14. August mit der ersten Verfassungsprüfung
für die Vielseitigkeitspferde. Der 15. und 16. August ist der Dressur der Vielseitigkeit
vorbehalten, am 17. August geht es auf die Geländestrecke. Über die
Medaillenvergabe in der Einzel- und Mannschaftswertung entscheiden dann
die Springprüfungen am 18. August. Für die Dressurreiterinnen und –reiter
wird es am 19. August Ernst, dann steht die erste Verfassungsprüfung für ihre
Pferde auf dem Programm. Die Springreiter können an diesem Tag ihr erstes
Trainingsspringen absolvieren. Am 20. und 21. August wird der Grand Prix de
Dressage, der auch über die Mannschaftsmedaillen entscheidet, ausgetragen.
Der Grand Prix Special folgt am 23. August, die Grand Prix Kür und damit die
Entscheidung in der Einzelwertung am 25. August. Die erste Qualifikation für
die Springreiter steht am 22. August im Zeitplan, der Nationenpreis wird am
24. August ausgetragen, das Einzelfinale dann am 27. August. Alles rund um
die Olympischen Reiterspiele sowie Informationen direkt aus Athen gibt es im
FN-Internet unter
http://www.fn-dokr.de/isy.net/servlet/broadcast/olympia_athen_2004.html
Christian Ahlmann, geboren am 17. Dezember 1974, entstammt einer Reitsportfamilie.
Schon sein Vater Schorsch war in den 70er Jahren ein erfolgreicher internationaler
Springreiter. Im Alter von zwölf Jahren erstmals in S-Springen am Start, bekam
Christian bereist zwei Jahre später für seinen zehnten S-Sieg als jüngster Reiter
aller Zeiten das Goldene Reitabzeichen verliehen. In seiner Zeit als Junior (16 bis 18
Jahre) und Junger Reiter (18 bis 21 Jahre) gewann er bei den Europameisterschaften
dieser Altersklassen nicht weniger als acht Medaillen. Der gelernte Pferdewirt, der
auch über eine Amateur-Lizenz für Trabrennfahrer verfügt, hatte mit Mannschafts-
Ausgabe 16/04 4. August 2004
und Einzelgold bei den Europameisterschaften des vergangenen Jahres in Donaueschingen
seinen großen internationalen Durchbruch. Sein elfjähriger Schimmel
Cöster ist wie Christian selbst ein Ausnahmetalent. Der Holsteiner Wallach (von
Calato aus der Dispache von Constant) wurde von Werner Lattreuter (Hannover)
gezüchtet und steht im Besitz von Marion Jauß (Neritz).
Otto Becker, geboren am 3. Dezember 1958 in Aschaffenburg, zählt schon seit rund
15 Jahren zu den beständigsten und erfolgreichsten deutschen Reitern. Der gelernte
Winzer ritt von 1989 bis 1992 für den Turnierstall von Paul Schockemöhle (Mühlen)
und zählte 1990 zum zweitplazierten deutschen Team bei den Weltreiterspielen in
Stockholm. Besonders zwischen 1992 und 1995 ritt Otto Becker mit großem Erfolg
bei Nationenpreisen. Nach einem mehrjährigen Abstecher zum Bundesleistungszentrum
nach Warendorf kehrte der dreifache Deutsche Meister 1997 wieder zu Schockemöhle
zurück. Der Mannschafts-Olympiasieger von Sydney und amtierende
Mannschafts-Europameister ist seit Anfang 2004 mit Ehefrau Julia und Tochter Mia
Charlotte im münsterländischen Sendenhorst beheimatet. Für Athen setzt Otto Becker
auf sein Paradepferd Dobel´s Cento. Der 15-jährige Holsteiner (von Capitol I
aus Viola von Caletto II) gewann allein im vergangenen Jahr mehr als 350.000 Euro.
Der Vorzeigehengst des Gestüts Dobel (Inhaber Horst Karcher) verfügt auch züchterisch
über Olympia-Format. Im vergangenen Jahr hatte er 139 im Turniersport erfolgreiche
Nachkommen aufzuweisen.
Ludger Beerbaum, geboren am 26. August 1963 in Detmold, wurde vom früheren
Bundestrainer Hermann Schridde () entdeckt. Schon mit 15 Jahren gewann der
Gymnasiast alles, was es in seiner Altersklasse zu gewinnen gab. Wetteifernde hieß
sein erstes Erfolgspferd, mit dem er 1984 bei der Europameisterschaft der Jungen
Reiter den dritten Platz im Mannschafts- und Einzelwettbewerb belegte. Ein Jahr
später zog es Ludger Beerbaum zu Paul Schockemöhle, der ihn entscheidend förderte.
Mit The Freak erzielte Beerbaum 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul
Mannschaftsgold. 1989 wechselte das Ausnahmetalent in den Stall des Unternehmers
Alexander Moksel, der ihm eine Vielzahl von Spitzenpferden zur Verfügung
stellte. Mit der Stute Classic Touch gewann Ludger bei den Olympischen Spielen in
Barcelona Gold in der Einzelwertung, mit Ratina Z Mannschaftsgold 1996 in Atlanta.
Nach einer Zwischenstation im Bundesleistungszentrum Warendorf machte sich
Deutschlands Vorzeigereiter 1995 im westfälischen Riesenbeck selbständig. Für den
vierfachen Goldmedaillengewinner bei Olympischen Spielen ist Athen der fünfte
Einsatz bei Olympia. Sein Pferd, der 13-jährige Hannoveraner Goldfever (von Grosso
Z aus der Gundula von Galvano) sammelte bereits in Sydney Olympia-Erfahrung
(Mannschaftsgold). Der Fuchshengst, gezogen von Sigurd Hochmuth (Meerbeck),
steht im Besitz von Madeleine Winter-Schulze (Wedemark).
Marcus Ehning, geboren am 19. April 1974, wuchs in einer Pferdesport begeisterten
Familie mit Ponys auf. Die Bundestrainer Lutz Merkel und Fritz Ligges () verpassten
ihm den reiterlichen Feinschliff. Von 1989 bis 1994 gewann er sechs Mal
die Mannschafts-Goldmedaille bei den Europameisterschaften der Ponyreiter, der
Junioren und Jungen Reiter. Als der sprunggewaltige Hengst For Pleasure 1999 von
Lars Nieberg in Marcus‘ Beritt wechselte, ging es auch im Seniorenlager steil bergauf.
Bei den Europameisterschaften in Hickstead holte der gelernte Groß- und Außenhandelskaufmann
Gold in der Mannschaftswertung und belegte Platz fünf im
Einzel. Bei seinem Olympia-Debüt in Sydney holte er Mannschaftsgold. Die Deutsche
Meisterschaft in Balve in diesem Jahr beendete Marcus Ehning als Zweiter
hinter seinem reiterlichen Vorbild Ludger Beerbaum. Ist Ludger Beerbaum der „Olympia-
Veteran“ unter den Reitern, so trifft diese Bezeichnung auch auf For Pleasure
zu. Für den Hannoveraner (von Furioso II aus der Gigantin von Grannus-Grannit)
sind die Spiele in Athen nach Atlanta und Sydney der dritte Olympia-Einsatz. Der
18-jährige Fuchshengst wurde von Robert Diestel () in Adelheidsdorf gezüchtet
und ist mit einer Lebensgewinnsumme von weit über 1.600.000 Euro eines der erfolgreichsten
Springpferde der Welt. Auch als Vererber hat sich For Pleasure bereits
in die Analen der Pferdezucht eingetragen. Neben 18 gekörten Söhnen hatte er im
vergangenen Jahr 84 im Turniersport erfolgreiche Nachkommen.
Bundestrainer Kurt Gravemeier begann im Alter von acht Jahren zu reiten und
genoss zunächst eine vielseitige Ausbildung bei seinem Vater, 15-jährig wurde er
Westfalenmeister in der Dressur und bestritt gleichzeitig seine erstes S-Springen.
Erst danach entschied er sich ganz für den Springsport. 1973 gewann er mit dem
deutschen Team die Bronzemedaille, 1975 die Silbermedaille bei den Junioren-
Europameisterschaften Springen. Später machte er bei Herbert Meyer eine Ausbildung
zum Pferdewirt. Seit 1988 arbeitet er als Gestütsleiter bei Hendrik Snoek auf
Gut Berl in der Nähe von Münster. Zu seinen bedeutendsten Erfolgen im Springsattel
zählt der Sieg beim Großen Preis der Bundesrepublik Deutschenland 1992 in
Dortmund. 1995 musste der 33-fache Nationenpreisreiter aus gesundheitlichen
Gründen seine sportliche Karriere beenden. Ungefähr zeitgleich absolvierte er erfolgreich
seine Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister. Von 1997 bis 2000 war er
Bundestrainer der Junioren und Jungen Reiter Springen. Nach den Olympischen
Spielen 2000 in Sydney übernahm er von Herbert Meyer das Amt des Leitenden
Bundestrainers Springen. Mit dem Gewinn sämtlicher Medaillen bei den Europameisterschaften
in Donaueschingen hatte er als Trainer 2003 ein besonders erfolgreiches
Jahr zu verzeichnen. Kurt Gravemeier ist verheiratet und Vater dreier Kinder.
Heike Kemmer, geboren am 24. April 1962, begann mit acht Jahren den Reitsport
auf Ponys. Mit 21 Jahren gelang ihr der internationale Durchbruch, als sie auf dem
Hannoveraner Wallach Lotus bei der Europameisterschaft der Jungen Reiter in
München mit der Mannschaft und in der Einzelwertung old gewann. Bekannte
Dressurtrainer wie Hinrich Nienstedt, Wilfried Wels, Helmut Hennig, Holger
Schmezer, Herbert Rehbein, Albert Stecken und Jo Hinnemann förderten das Talent
der gebürtigen Berlinerin. 1984 ritt sie ihre erste S-Dressur und belegte im gleichen
Jahr mit Lotus bei der Deutschen Meisterschaft Platz sechs. Mit dem hoch veranlagten
Oldenburger Wallach Albano erzielte sie 2001 Mannschaftsgold bei den Europameisterschaften
in Verden. 2003, bei den Europameisterschaften in Hickstead,
erzielte sie wiederum Mannschaftsgold und Platz vier in der Einzelwertung. Diesmal
hieß ihr Erfolgspferd Bonaparte mit dem sie auch in Athen an den Start gehen wird.
Die Diplom-Betriebswirtin betreibt in Winsen an der Aller den Amselhof, einen
auch international renommierten Zucht-, Aufzucht- und Ausbildungsstall. Bonaparte,
Heikes Olympia-Hoffnung, ist ein elfjähriger Hannoveraner (von Bon Bonaparte
aus der Cattleya von Consul) Der Fuchswallach, der von Monika Jacob-Goldeck in
Wedemark gezogen wurde, steht im Besitz seiner Reiterin.
Ulla Salzgeber, geboren am 5. August 1958, wuchs in einer Reitsport begeisterten
Familie auf und begann im Alter von zehn Jahren mit dem Voltigieren. Dank Fritz
Tempelmann, dem legendären Dressurausbilder, feierte sie schon in jungen Jahren
etliche beachtliche Erfolge im Viereck. So wurde sie unter ihrem Mädchennamen
Helbing bereits 1977 Mannschafts-Europameisterin der Jungen Reiter (18 bis21 Jahre).
Nach dem Jurastudium zog sie mit ihrem Ehemann nach Bad Wörishofen/
Bayern und begann mit dem Aufbau eines Dressur-Ausbildungsstalles. Im Jahr
1997, als sie überraschend für die Europameisterschaften in Verden nominiert wurde,
gewann Ulla Salzgeber mit ihrem Pferd Rusty die Mannschafts-Goldmedaille
und erzielte Rang sechs in der Einzelwertung. Danach ging es für die Berufsreiterin
Schlag auf Schlag. „Nerven wie Drahtseile“ bewies sie bei den Olympischen Spielen
in Sydney, als in der Kür ihre Musik abbrach und sie ihren Ritt erst später fortsetzen
konnte. Lohn dafür: Bei ihrem ersten Olympia-Auftritt gab es nach der Mannschafts-
Goldmedaille auch Bronze in der Einzelwertung. Die Mutter einer Tochter
fährt in ihrer knapp bemessenen Freizeit gerne Motorrad, kocht und spielt Karten.
Auch in Athen setzt Ulla Salzgeber auf den 16-jährigen lettischen Wallach Rusty
(von Rebus).
Martin Schaudt, geboren am 7. Dezember 1958, lebt im baden-württembergischen
Albstadt. Seine reiterliche Karriere begann er im Vielseitigkeitssport, in dem er es
als Junger Reiter bis zum C-Kader brachte. Nach Jurastudium und einer Lehre zum
Industriekaufmann wechselte er in den Dressursport und widmete sich ganz der Rei-
terei. Mit dem Westfalen Durgo (von Degen) hatte er in der Mitte der 90er Jahre
seinen internationalen Durchbruch. 1995 Mannschafts-Europameister, gehörte Martin
Schaudt bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta zum deutschen Goldteam.
Sein aktuelles Erfolgspferd, den Hannoveraner Weltall VA (von Weltmeyer aus der
Prinzessin von Picard) ersteigerte er 1998 in Verden. Im Frühjahr 2004 wurde Weltall
VA auf der Fahrt zum Internationalen Hallenturnier in Dortmund Opfer eines
schweren Verkehrsunfalls auf der Autobahn, als ein nachfolgender LKW auf den
Pferdetransporter von Martin Schaudt auffuhr, und Weltall und ein weitere Pferd
dabei auf die Autobahn geschleudert wurden. Nach mehrwöchiger Verletzungspause
konnte der zehnjährige Wallach dann im Frühsommer bei den Deutschen Meisterschaften
in Balve erstmals wieder an den Start gehen. Mit beeindruckenden Leistungen
beim CHIO in Aachen buchten Weltall VA und sein Reiter, dem der braune
Wallach zusammen mit Berthold Maute (Albstadt) gehört, ihr Ticket für Athen.
Hubertus Schmidt, geboren am 8. Oktober 1959, entstammt ebenfalls einer Familie,
die traditionell Pferdesport und Zucht betreibt. Im ostwestfälischen Borchen-
Etteln bei Paderborn leitetet er einen eigenen Ausbildungs- und Zuchtstall. Der
Pferdewirtschaftsmeister gehört zu den auch international erfolgreichsten Dressurausbildern
dieser Zeit. Kaum ein anderer hat in den vergangenen Jahren so viele
Pferde in den Dressurspitzensport gebracht wie der fünffache deutsche Champion
der Berufsreiter Dressur. In seiner Jugendzeit und auch später hat Schmidt allerdings
auch gerne und erfolgreich Springen bis zur Klasse S geritten. Schmidt, verheiratet
und Vater einer Tochter und eines Sohnes, interessiert sich in seiner Freizeit für
Fußball und Motorradfahren. Sein Pferd für Athen, Wansuela Suerte, kam über die
Hannoveraner-Auktion in Verden zu Schmidt. „Die Liebliche“, so die Übersetzung
ihres Namens, ist eine Warkant-Tochter aus der aus der Westica von Wachmann I
und erblickte 1993 bei Conrad Hofgrefe (Eickeloh) das Licht der Welt. Besitzerin ist
Martina Teichert (Bassum).
Bundestrainer Holger Schmezer, geboren in Bad Rappenau bei Heidelberg, kam
im Alter von 15 Jahren über den modernen Fünfkampf zum Reitsport. In den folgenden
Jahren widmete er sich zunächst dem Springen und der Vielseitigkeit. Mit 19
Jahren absolvierte er eine Bereiterlehre und arbeitete anschließend vier Jahre lang
bei dem legendären Dressurausbilder Willi Schultheis. Nach dieser Zeit leitete er
acht Jahre lang einen Privatstall bei Thedinghausen. Im Alter von 25 Jahren erwarb
er das Goldene Reitabzeichen. 1979 machte sich der Sohn eines Marineoffiziers mit
einem eigenen Dressur- und Ausbildungsstall in Verden-Borstel selbstständig und
entwickelte sich in den folgenden Jahren zu einem Ausbilder mit zahlreichen Erfolgen
und großem Renommee. 1996 trat er die Nachfolge von Siegfried Peilicke als
Bundestrainer Dressur der Jungen Reiter und Junioren an. Unter seine Ägide ge-
wannen die deutschen Nachwuchsreiter bei Europameisterschaften 30 Medaillen,
davon allein 15 Goldmedaillen. Holger Schmezer ist Dressurrichter bis Grand Prix
und gehört dem Prüfungsausschuss für Pferdewirtschaftsmeister an. Zum Jahreswechsel
2000/2001 übernahm er von Klaus Balkenhol das Amt des Leitenden Bundestrainers
Dressur.)
Andreas Dibowski (38), Pferdewirtschaftsmeister. Der gebürtige Hamburger gehört
zu den wenigen Berufsreitern in Deutschland, die sich ausschließlich dem Vielseitigkeitssport
widmen. Seit 1997 betreibt er einen eigenen Ausbildungs- und Turnierstall
in Döhle in der Lüneburger Heide. Dibowski hat so viele internationale Erfolge
aufzuweisen wie kein zweiter deutscher Vielseitigkeitsreiter und führte 2000 längere
Zeit die Weltrangliste an. 1997 und 2001 nahm er an Europameisterschaften teil und
gehörte 2000 bei den Olympischen Spielen in Sydney und 2002 bei den WM in Jerez
de la Frontera zum deutschen Team. Andreas Dibowski ist verheiratet und hat
zwei Kinder. Sein Pferd für Athen ist der 13-jährige Hannoveraner Wallach Little
Lemon B von Lemon xx (Züchter: Hanke Meyer, Midlum, Besitzer DOKR).
Bettina Hoy (41), Pferdewirtschaftsmeisterin. Bereits 1984 in Los Angeles gehörte
die gebürtige Westfälin aus Rheine – damals unter ihrem Mädchennamen Overesch -
dem deutschen Team bei Olympischen Spielen an. Hier gab es für sie Mannschafts-
Bronze, ebenso wie zehn Jahre später bei den Weltreiterspielen in Den Haag. 1997
verbuchte sie ihren größten persönlichen Erfolg mit dem Gewinn der Goldmedaille
bei den EM in Burghley. Im Jahr 2001 fand ihre Hochzeit mit dem australischen
Mannschafts-Olympiasieger Andrew Hoy statt, mit dem sie seither einen Ausbildungs-
und Turnierstall im britischen Gatcombe betreibt. 2002 holte sich Bettina
Hoy mit dem 13-jährigen in Irland gezogenen Schimmelwallach Ringwood Cockatoo
(Besitzer: Frederick und Mary Davidson, Australien, und DOKR) ihren ersten
Deutschen Meistertitel und wiederholte diesen Erfolg in diesem Jahr in Bonn-
Rodderberg. Mit ihm wird sie auch die Olympischen Spiele in Athen bestreiten.
Ingrid Klimke (36), Bankkauffrau, Pferdewirtschaftsmeisterin. Wie ihr berühmter
Vater Dr. Reiner Klimke () ist auch Ingrid Klimke sowohl im Dressur- wie auch
Vielseitigkeitssattel zuhause. Drei Mal war sie Deutsche Meisterin in der Vielseitigkeit
und gehörte im Jahr 2000 in Sydney zum deutschen Team. Nach einer Babypause
knüpfte sie in diesem Jahr wieder an ihre früheren Erfolge an und empfahl
sich mit einem zweiten Platz beim CCI*** Saumur und einer Bronzemedaille bei
den Deutschen Meisterschaften in Bonn für eine erneute Olympia-Nominierung.
Ingrid Klimke ist verheiratet und hat eine Tochter. In Athen setzt sie auf den 13-
jährigen, im Besitz des DOKR befindlichen englischen Vollblüter Sleep Late, der
dreijährig von Dr. Annette Wyrwoll nach Deutschland geholt wurde und 1998 in den
Ausbildungs- und Turnierstall von Ingrid Klimke nach Münster wechselte.
Frank Ostholt (28), Diplom-Agraringenieur. Seine ersten Schleifen in der Vielseitigkeit
sammelte der gebürtige Warendorfer als Junger Reiter, war unter anderem
1996 Siebter bei deren Europameisterschaften. Im Jahr 2000 stand er auf der
Longlist für einen Start in Sydney. Seinen bisher größter Erfolg feierte er im vergangenen
Jahr mit dem Sieg bei den Deutschen Meisterschaften in Luhmühlen und
gehörte im selben Jahr zum deutschen Team bei den EM in Punchestown. Mit guten
Leistungen in Chatsworth, Schenefeld und Bonn-Rodderberg empfahl er sich für
eine Nominierung für Athen, wo er den neunjährigen Hannoveraner Air Jordan von
Amerigo Vespucci (Züchter: Horst Wesch, Bad Bederkesa, Besitzer: DOKR, Robert
Viertor, Ganderkesee, und Frank Ostholt) satteln wird.
Hinrich Romeike (41), Zahnarzt. Mit seinem Holsteiner Schimmel Marius ist Hinrich
Romeike der Shooting-Star des deutschen Aufgebots. Einem zweiten Platz beim
Bundeswettkampf (CIC*) 2002 folgten im selben Jahr zwei vordere Platzierungen
auf Zwei-Sterne-Niveau (Deutsche Mannschaftsmeisterschaften in Brunnthal und
CCIO** Kreuth). Bereits ein Jahr später holte sich Hinrich Romeike die Silbermedaille
bei den DM in Luhmühlen – knapp 20 Jahre nach seinem Vizemeistertitel als
Junger Reiter. Als bester Deutscher bei den EM in Punchestown für weitere Aufgaben
hoch motiviert, bereitete sich Hinrich Romeike in diesem Jahr gezielt auf einen
Start in Athen vor. Mit Unterstützung seiner Familie und seiner Kollegen verkürzte
er seine Arbeitszeit in der Praxis, um intensiv trainieren zu können. Beim Weltcupturnier
in Luhmühlen wurde er Zwölfter, in Bonn-Rodderberg Vierter der DM. Hinrich
Romeike ist verheiratet und hat drei Kinder. Vierbeiniger Partner seines Erfolges
ist der zehnjährige Holsteiner Schimmelwallach Marius von Condrieu xx (Züchter:
Hans Werner Ritters, Krumstedt, Besitzer: Susanne Romeike).
Bundestrainer Hans Melzer (53), absolvierte nach Abitur und BWL-Studium 1975
eine Bereiterlehre, 1978 ging er als Nachwuchsführungskraft zum Deutschen Olympiade-
Komitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf. 1980 wurde Hans Melzer mit der
Führung der Landesreitschule Weser-Ems in Vechta betraut. Von Ende 1981 bis
1985 sowie von 1997 bis 2000 hatte er die Leitung des Ausbildungs- und Leistungszentrum
Luhmühlen inne. Von 1988 bis 1997 zeichnete Melzer als Bundestrainer
der Pony-Vielseitigkeitsreiter verantwortlich, 2001 wurde er Leitender Bundestrainer
in dieser Disziplin. Hans Melzer war 1975 und 1977 selbst Teilnehmer an Vielseitigkeits-
Europameisterschaften teil und nahm zuletzt 1997 an Deutschen Meisterschaften
teil.
"SILVER" ist
aus PINES REINY NITE - eine Producer Stute für den Reiningsport.
Er war als Fohlen BUNDESCHAMPION im Ovator Cup mit der Jahresbestnote
von 8,35. Er ist gekört und "leistungsgeprüft" und ins DQHA Hengstbuch
I eingetragen. DQHA Futurity Reining 7. Platz.