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Die meisten Unfälle mit Pferden passieren nicht im Sattel, sondern am Boden. Vor allem erleiden Menschen, die mit den Vierbeinern vom Boden aus umgehen, Tritte und Schläge vom Pferd. Die Opfer geben dabei an, dass etwa zwei Drittel der Unfälle hätten vermieden werden können.

 

Daraus kann man rückschließen, dass das Verhalten im Umgang mit dem Pferd eine entscheidende Rolle bei der Unfallverhütung spielt. Insbesondere muss der Ausbildung des Pferdes eine tragende Rolle zugedacht werden, um den Reitsport sicherer zu machen. Hier scheint der Westernreiter eine Vorreiterrolle zu spielen, denn die Ausbildungspraktiken dieser Reitweise hat ein sicheres und angenehm zu reitendes Pferd zum Ziel. Schon bei der Ausbildungsarbeit am Boden legt man großen Wert auf ein gehorsames und ruhig stehendes Pferd, was den Umgang allgemein erleichtert und somit auch sicherer macht.

Ausbildung – Grundlage der Sicherheit im Reitsport

Die Sicherheitsausbildung beginnt bereits beim Führen des Pferdes. Obwohl so mancher Westernreiter in „cooler“ Manier sein Pferd am langen Führstrick hinter sich herlaufen lässt, ist diese Praxis immer mehr verpönt. Mit gutem Grund: Auch ein noch so abgeklärtes Westernpferd kann einmal erschrecken und könnte der führenden Person in den Rücken springen. Deshalb ist es wichtig darauf zu achten, das Pferd auf Hals-/Schulterhöhe zu führen, um dessen Reaktionen stets im Blick und eine allgemein bessere Einwirkung zu haben. Selbstverständlich sollte außerdem sein, dass der Führstrick nicht um die Hand gewickelt wird. Die Führleine wird auf eine Weise in Schlaufen getragen, die durch die Hand gleiten, wenn das Pferd sich loszureißen versucht. Andernfalls könnte sich der Führstrick um die Hand festziehen. Der Mensch könnte bei einem fl iehenden Pferd nicht mehr loslassen und würde mitgeschleift werden. Diese Situation hat schon mehrfach zu tödlichen Unfällen geführt.

Beim Führen eines Pferdes sollte zudem darauf geachtet werden, dass man das Tier bei Wendungen von sich weg dreht, um zu verhindern, dass einem der Vierbeiner auf die Füße tritt. Bei heftigen und ungestümen Pferden ist es außerdem empfehlenswert, sie mit einer Führkette oder einem Gebiss auszustatten, um bessere Kontrolle zu erhalten.

Neben der konsequenten Ausbildung des Pferdes vom Boden aus, bei der das Tier lernen sollte, seine Aufmerksamkeit stets auf den Menschen zu richten und seinen Anweisungen Folge zu leisten, was der Grundstock für einen sicheren Umgang darstellt, sollte das Pferd auch vom Sattel aus einer fundierten Ausbildung unterzo- Ein Reithelm gibt zusätzliche Sicherheit - auch dem Westernreiter! Foto: Renate Ettl OUTFIT & FASHION 27 WESTERNREITER – Juni 2007 gen werden. Dies erfordert ein hohes reiterliches Können und viel Erfahrung im Umgang mit Pferden. Darum ist nicht nur die Ausbildung des Pferdes ein wichtiger Sicherheitsaspekt, sondern auch die des Reiters. Ein gut ausgebildeter Reiter ist in der Lage, auch sein Pferd auf ein hohes Ausbildungsniveau zu bringen. Pferde, die weder buckeln, steigen, durchgehen oder sich anderweitig der Kontrolle des Reiters entziehen, sind als wesentlich sicherer einzustufen. Die Ausbildung des Pferdes hat darum nicht nur ein höheres reiterliches Niveau zur Folge, das einem auf Turnieren entscheidende Vorteile bringt, sondern ist die Voraussetzung für sicheres Reiten und unfallfreien Umgang mit dem Tier.

Material regelmäßig überprüfen

Trotz bester Ausbildung bleibt das Pferd als lebendes Wesen dennoch in einer gewissen Weise unberechenbar. Die Reaktionen sind nicht immer kalkulierbar. Man spricht hier von einer „grundsätzlichen Tiergefahr“. Der Pferdebesitzer kann sich also nie hundertprozentig sicher sein, dass sein top ausgebildetes Pferd in jeder Situation scheufrei bleibt. Aus diesem Grund ist es zum einen ratsam, eine ausreichende Tierhalterhaftpfl ichtversicherung abzuschließen (was aber nicht zur Fahrlässigkeit verleiten sollte), zum anderen auch weitere Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

Zu den zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen gehört eine sinnvolle Ausrüstung und Kleidung. Grundsätzlich sollte man eine strapazierfähige und bequeme Kleidung wählen, wenn man mit Pferden umgeht. Kurze Hosen sind tabu, ebenso wie Sandalen oder Schuhe, die nicht fest genug sind, um einen Pferdetritt abzumildern. Wenn man vom Boden aus mit dem Pferd umgeht, empfehlen sich durchaus Schuhe mit eingearbeiteter Stahlkappe, die die Zehen schützt, wenn einem das Pferd doch mal auf die Füße treten sollte. Grundsätzlich aber ist festes Schuhwerk ein absolutes Muss. Barfuß oder mit leichten Schuhen wie Sandalen sollte man sich nicht in der Nähe von Pferden aufhalten, geschweige denn irgendwelche Arbeiten am Pferd verrichten.

Die Ausrüstung des Pferdes muss ebenso einer sicherheitstechnischen Prüfung standhalten. Zunächst ist auf die Reißfestigkeit von Anbindestricken und Führleinen zu achten, auf stabile Halfter und qualitätsvolles Zaumzeug. Der Sattel muss ständig einer Qualitätskontrolle unterzogen werden, insbesondere werden die Nähte, der Tie Strap (Gurtungsriemen) und Off Billet (Gurtungsriemen auf der rechten Seite des Sattels) einer sorgsamen Prüfung auf Reißfestigkeit unterzogen. Unfälle aufgrund von Materialermüdung können vermieden werden, wenn die Kontrolle zur Routine wird und alle Schwachstellen frühzeitig repariert beziehungsweise die Teile ausgewechselt werden.

Wenn die Ausrüstung des Pferdes keine Schwachstellen aufweist, gilt es, das Augenmerk auf die Kleidung des Reiters zu richten. Während festes Schuhwerk – vorzugsweise mit Stahlkappe – bei der Arbeit am Boden ausreicht, müssen andere Anforderungen an das Schuhwerk für das Reiten gestellt werden. Wichtig ist ein über die Knöchel reichender Schuh oder Stiefel, der das Sprunggelenk des Reiters ausreichend schützt.

Wichtig sind außerdem Schuhe mit Absätzen, die verhindern sollen, dass man mit dem Fuß durch den Steigbügel rutscht. Bei einem Sturz könnte man auf diese Weise im Steigbügel hängen bleiben und mitgeschleift werden.

Zusatzausrüstung für mehr Sicherheit

Für die Bodenarbeit sollte man neben festem Schuhwerk auch an geeignete Handschuhe denken, die vor Verbrennungen schützen, wenn das Pferd einem mal den Strick durch die Hand ziehen sollte. Die Kleidung an sich sollte nicht zu eng, aber auch nicht zu locker sitzen. Die Bewegungsfreiheit darf nicht eingeschränkt werden, bei einer zu lockeren Kleidung jedoch könnte es passieren, dass man vor allem beim Absteigen am Sattelhorn hängen bleibt. Neben diesen alltäglichen Überlegungen rückt der Sicherheitsgedanke beim Reiten immer deutlicher in den Vordergrund. Obwohl die beste Sicherheit immer eine gute Ausbildung von Reiter und Pferd darstellt, kann man sie nie übertreiben. So sind zusätzliche Sicherheitsausrüstungen beim Reiten durchaus sinnvolle Ergänzungen, die man nicht außer Acht lassen sollte.

Untersuchungen haben gezeigt, dass die Verletzungen von Reitunfällen in den meisten Fällen den Kopf betreffen, gefolgt von Schulter, Rücken und Extremitäten. Somit sollte man dem Kopfschutz eine besondere Bedeutung zukommen lassen. Auch wenn der Westernreitsport als sicherere Reitart gilt, was mit der Form des Sattels, den breiten Steigbügeln und der fundierten Ausbildung des Pferdes begründet wird, können auch im Westernsattel Unfälle passieren. Denn auch der Westernreiter fängt mal an und junge Pferde sind ebenso noch unsichere Kandidaten unter dem Sattel. Selbst „alte Hasen“ sind nicht davor gefeit, einmal zu erschrecken. „Bedienungsfehler“ wie ein zu lockerer Sattelgurt oder einfach Unachtsamkeit des Reiters können ebenso zu Unfällen führen.

Reithelm auch für den Westernreiter

Darum – und weil wie eingangs erwähnt, die meisten Verletzungen bei einem Sturz am Kopf zu befürchten sind – ist das Tragen eines Reithelms im Sattel immer und überall eine dringende Empfehlung für alle Reiter. Die Begründung des Stilbruchs, den der Westernreiter damit begeht, ist ein schwaches Argument im Vergleich zur zusätzlichen Sicherheit, die man damit gewinnt. Das Tragen eines Reithelms wird sogar im Regelwerk der EWU für Turniere empfohlen, doch praktiziert wird dies nur in Disziplinen, in denen das Tragen des Reithelms vorgeschrieben ist (Führzügelklasse, Walk-Trot-Klassen). Bestenfalls wählen Freizeitreiter noch einen Reithelm, allerdings meist aufgrunddessen, weil sie keinen passenden Westernhut besitzen. Auch die Argumente, dass man mit Helm stark schwitzen muss oder dieser am Kopf drückt, kann man nicht gelten lassen. Moderne Helme sind luftig und leicht, so dass ein angenehmer Tragekomfort durchaus gegeben ist. Es wäre wünschenswert, wenn sich das Tragen eines Reithelms im Westernreitsport besser durchsetzen würde.

Sinnvoll ist ebenso das Tragen von Protectoren, die insbesondere die Wirbelsäule bei Stürzen schützt. Für den Vielseitigkeitsreiter ist diese Schutzmaßnahme profi laktisch, der Freizeitreiter denkt nicht mal an eine solche Schutzmöglichkeit. Auch wenn Profi reiter – speziell im Springund Vielseitigkeitssport – ein höheres Risiko eingehen, fehlt dem Freizeitreiter meist die fundierte Ausbildung, so dass der Turnierreiter trotz des höheren Risikos in der Regel dennoch einer geringeren Unfallgefahr ausgesetzt ist.

Zwar muss jeder Reiter für sich selbst entscheiden, welche Risiken er eingehen will, es spricht aber nichts dagegen, das reiterliche Risiko so gering wie möglich zu halten. Eine gute Sicherheitsausrüstung kann dazu erheblich beitragen.



Quelle:
Renate Ettl für westernreiter (EWU)


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z.B. Petra Roth-Leckebusch für den Bereich Zucht.
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