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Eigentlich ist er ganz lieb …

Hengste – die Qual der Trainer

 

Wer hat das als Pferdetrainer nicht schon mal gehört?: "Bei uns zu Hause war er immer so lieb, so kenne ich ihn gar nicht!" Nun, im Training an einem anderen Ort, wo er gefordert wird, wo Manieren verlangt werden, entpuppt sich Muttis Schmusehengst als echter Plagegeist. Er schnappt und spielt den wilden Mann. Zu anderen Pferden ist er aggressiv. Dem Trainer hört er nur schwer zu und der Stallbesitzer kann nicht schlafen, weil er die halbe Nacht vor die Wände keilt oder rumkräht.

Ob er zu Hause wirklich so lieb war ? Zweifel sind erlaubt. Wer bringt schon ein Pferd ins Training, wenn man selber prima zurecht kommt ? Wer zahlt schon Geld dafür, dass er erzogen wird, wenn immer alles so reibungslos geklappt hat ? Wie auch immer ...

"Also, wenn er zu schlimm ist , dann lass ich ihn eben doch kastrieren." Das ist der zweite Satz, den der Trainer dann zu hören bekommt. Wie meint der Besitzer das denn ? Wenn er Ihnen – lieber Trainer was tut, wenn sie im Krankenhaus liegen oder ihr Stallmädchen, dann – ja erst dann kann er Wallach werden ?

Vorher müssen Sie erst mal beweisen, was sie können ? Anstatt ihm Manöver beizubringen, müssen Sie ihm erst mal eine Grunderziehung angedeihen lassen, damit man ihn gefahrenlos zwischen anderen Pferden reiten kann.

Entgegen der Meinung vieler Laien sind Hengste nämlich überhaupt nicht besonders rittig, weil sie eben vielzuoft abgelenkt sind. Sie vertragen allerdings eine Menge Schmerz, was manchem Trainer und seinen Methoden wieder entgegenzukommen scheint ...

Der Malbouro Mann und jeder echte Cowboy reitet traditionell einen schönen, zuverlässigen Wallach. Nicht weil er ein Weichei ist, sondern, weil er keine Lust hat, sich mit einem Hengst rumzuplagen.

Außerdem braucht man einen guten Hengst, um einen guten Wallach zubekommen. Ein schlechter Hengst ist kastriert auch nicht besser. Es ist also keine Schande, einen Hengst zu kastrieren. Es zeugt eher von Vernunft und Pferdeverstand.

Nichts ist angenehmer für den Sport und auch die Freizeit als ein gut trainierter Wallach, der beständig und zuverlässig seinem Reiter Freude bereitet.

Wann kastrieren ?

Am besten mit ca. 1 Jahr bis 1 ½ Jahren, also im Frühjahr des ersten Lebensjahres oder im Herbst. Dann ist ein Grossteil der Entwicklung abgeschlossen und lästige Hengstmanieren haben sich noch nicht manifestiert. Aber auch später – selbst mit 15 Jahren - zeigt eine Kastration noch Wirkung. Wenn auch bei älteren Wallachen das Verhalten in der Herde weiter vom seinem Vorleben als Hengst geprägt bleibt. In gemischten Herden sorgen solche spät kastrierten Herren meist für ewige Unruhe.

Also seien Sie vernünftig ! Ihr Jack bleibt das beste Pferd der Welt – auch wenn er ohne Hoden über die Weide läuft ! Sie ersparen sich, Ihrem Trainer und Ihren Mitmenschen eine Menge Ärger. Man muss ja nicht immer warten bis etwas passiert !

 

Petra Roth-Leckebusch

 

Henry Jacobs von der Jacobs-Ranch schreibt hierzu folgendes:

 

"Howdy,

leider gehe ich mit dem zweiten Absatz des Berichtes absolut nicht konform. Unser selbstgezogener Painthengst ist zwei Jahre alt. Er wuchs aus unserer Überzeugung bei uns im Familienverband auf. Bodenarbeit kennt er bereits zu genüge. Wir waren mit ihm das erste mal in seinem Leben weit weg - zur Körung. Er benahm sich absolut brav vor, während und nach den Prüfungen. Anschließend ging er wie nichts in unseren Hänger und wartete geduldig darauf, daß wir wieder heimfuhren. So - wir reiten schon sehr lange (über 23 Jahre) sind aber berufs- und platzbedingt nicht in der Lage (unsere persönliche Meinung) ihm die nötige Reitausbildung zu geben, sodaß wir uns schon entschieden haben, ihn zu einem Profitrainer zu geben. Kastrieren lassen, werden wir unseren gekörten Hengst jedenfalls nicht. Wir wollen nur nichts falsch machen, maßen uns deshalb auch nicht an, ihn perfekt selbst ausbilden zu können - und nun soll das auf einmal falsch sein? Eine Ausrede sein? Irgendwo beißt sich da die Katze in den Schwanz oder? Ihr macht es Euch aber sehr leicht mit dieser Einstellung. Sicher gibt es Leute, übrigens auch Hundebesitzer, die sagen, daß ihr Hengst/Hund zuhause nie unanständig war. Das es so etwas nicht gibt, wissen wir alle. Unser Hengst ist wirklich brav, was ihn aber nicht davon abhält ab und an mal zu versuchen seine Meinung durchzusetzen. Es liegt auch sehr viel an den jeweiligen Einstellungen der Leute dem Pferd gegenüber. Gerade deshalb haben wir uns sehr lange informiert, welchen Trainer wir für die Grundausbildung nehmen werden. Ich mag nur nicht, wenn ein so wichtiges Thema (und für uns ist es das) derart pauschaliert wird.

Bye, Henry"

 

Petra Roth-Leckebusch antwortet hierauf:

Ich bin in Aachen von vielen Trainern auf meinen Artikel angesprochen worden und sie haben sich bei mir dafür bedankt, daß ich ihn geschrieben habe. Natürlich gibt es auch brave Hengste! Wir selbst haben drei außerordentlich brave Hengste im Training. Aber um die geht es nicht; es geht um die anderen. Und ich lade Sie gerne mal ein, sich die Hengste anzusehen, die wir manchmal bekommen und auf denen unsere Trainer ihre Gesundheit riskieren müssen. Es geht darum, das die Leute sich einfach nicht raten lassen.

Grüße, Petra Roth-Leckebusch

 

Haben auch Sie zu diesem Thema etwas zu sagen? Schreiben Sie uns!!! Es darf diskutiert werden!

 

 

Unser Dank geht an Petra Roth-Leckebusch und