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Hier das Statement von Anette Christen
Erfolgskonzept im Reitzentrum NiederMoos wird zerschlagen
Pächterin kurzfristig wegen Verkaufs gekündigt
Das Reitzentrum Nieder Moos kommt nicht aus den Schlagzeilen.
Im August 2007 glaubte man, es kehre nunmehr Ruhe um das Streitobjekt ein, nachdem Anette Christen die Anlage von dem Eigentümer übernommen hatte, der das Anwesen aus der Insolvenz ersteigert hatte.
Sein Projekt eines Ponyhofes war nach einem knappen Jahr gescheitert, wie schon viele zuvor an gleicher Stelle.
Der Eigentümer hat nun das Reitzentrum am 29. Dezember 2008 überraschend an einen Dritten veräußert und unmittelbar nach notariellem Vertragsschluss die derzeitige Pächterin gekündigt. Sie soll bis zum 18. Februar den Hof räumen.
Die ausgebildete Trainerin Anette Christen hat im letzten Jahr eine grundsolide Reitschule aufgebaut und mit einer Reihe hochkarätiger Veranstaltungen frischen Schwung in die Reitanlage gebracht.
Vielfältige Veranstaltungen für und mit Jugendlichen bis hin zur Deutschen Meisterschaft im Westernsport (Team Penning) haben die Zuschauer begeistert.
Tage der offenen Tür haben eindrucksvoll die gesamte Bandbreite des Angebotes dargestellt.
Vier Turniere, Hengstpräsentationen, Kurse im Westernreiten, eine breite Jugendarbeit haben das Reitzentrum endlich aufblühen lassen und hunderte Jugendliche zum Reitunterricht oder den beliebten Reiterferien nach Nieder-Moos geholt.
Gerade die Jugendarbeit und -ausbildung hat so hohen Stellenwert, dass sogar Jugendgruppen aus anderen Reitvereinen hier regelmäßig ihr Trainingslager aufschlagen.
Die Ausbildung im klassischen und Westernreitstil haben im weiten Umfeld Interessenten gefunden. Nicht nur aus der nahen Region, sondern aus Frankfurt, Gießen, Fulda, Bad Kissingen kommen Reitbegeisterte und nehmen bis zu 100 km Anfahrt auf sich, um hier Unterricht zu nehmen.
Auch weniger bekannte Anwendungen, wie das therapeutische Reiten für Behinderte oder Kinder wird hier mit ausgebildeten Fachtherapeuten praktiziert. Es werden sogar Pferde für diesen schwierigen Einsatz ausgebildet.
Reiterferien für Jugendliche finden Anklang bundesweit und Buchungen bis April 2009 sind schon komplett. In Zusammenarbeit mit der heimischen Gastronomie finden auch Touristen und Wochenendgäste immer mehr den Weg aufs Pferd.
Anette Christen hat es geschafft, auch die Pferdeboxen nach langem Leerstand vollständig auszulasten. Hier stehen heute neben 20 eigenen Turnier- und Schulpferden 30 Pensionspferde.
Die etablierte Fachzeitschrift „ Cavallo“ (Heft 1/2009) verlieh aktuell nach einem anonym durchgeführten Test der Reitschule, der Reitlehrerin und der Anlage ein hervorragendes Testergebnis in allen Bereichen.
Für das Jahr 2009 stehen bereits hochrangige Turniertermine in den Fachzeitschriften, die Reitkurse sind gut belegt und Reiterferien sind bereits bis Ostern ausgebucht…
Da macht die einsame Entscheidung des Verkäufers einen dicken Strich durch das erfolgreiche Konzept.
Anette Christen hat einen Pachtvertrag mit der beiderseitigen Absicht von Käuferin und Verkäufer bis zum Kauf der Anlage. Die Finanzierung des Löwenanteils ist bereits seit einem Jahr sichergestellt und abrufbereit. Ein kleinerer Teil des Kaufpreises sollte durch den Verkauf ihres Wohnhauses erbracht werden.
Ohne jede Vorwarnung hat der Eigentümer nun die Reitanlage entgegen dieser Übereinkunft verkauft und will Frau Christen mit ihrem knapp 3-jährigen Sohn kurzfristig vom Hof weisen.
Damit wird ihre anstrengende, kostspielige Aufbauarbeit von über 16 Monaten zunichte gemacht.
Der Betrieb muss eingestellt, die Mitarbeiter gekündigt und die Pläne für 2009 abgesagt und Reservierungen storniert werden.
Neben der tiefen Enttäuschung ein enormer finanzieller Verlust für Frau Christen, die das Reitzentrum im Vollerwerb betreibt.
Es gilt als sicher, dass das aufgebaute Konzept vom Käufer in dieser Form nicht weitergeführt wird. Die Anlage soll vom Käufer künftig als Ausbildungsstall für hochpreisige Dressurpferde genutzt werden.
Man erinnere sich, dass das Reitzentrum ursprünglich als Therapiezentrum für behinderte Reiter geplant war. Hohe Subventionen sind für diesen gemeinnützigen Zweck in den Bau geflossen.
Nachdem schon in der Bauphase erste Problem auftraten und die Gemeinde Freiensteinau mit einer Betriebsgesellschaft einspringen musste, geriet das Reitzentrum mit wenig geglückten Betreiberkonzepten diverser Pächter schließlich in die Insolvenz.
Anette Christen war jetzt mit Ihrem umfassenden Angebot nach dieser unglücklichen Historie als Erste auf dem besten Weg, dieses ursprüngliche Ziel umzusetzen und der Region ein offenes Haus mit vielfältigem Sport- und Ausbildungsangebot, einschließlich Reittherapie zu bieten.
Doch die getroffene Vereinbarung, das Pachtverhältnis bis zum Kaufabschluss mit ihr zu halten, hat für den derzeitigen Eigentümer keine Geltung mehr.
Er erwarb das Ganze in der Zwangsversteigerung 2006 für € 412.000 - der von Frau Christen geforderte Kaufpreis liegt ein Deutliches darüber.
Die Mitteilung über die Hiobsbotschaft haben bereits viele Reitschüler, Erwachsene, wie Kinder zu Tränen gerührt. Wie können wir helfen, was können wir tun, damit unsere Reitlehrerin nicht gehen muss, bewegt die Gemüter.
Nieder-Moos und die Region werden ohne das geschilderte Engagement von Anette Christen und ihrem Team einen wichtigen Eckpfeiler in Jugendarbeit, Freizeitsport und Tourismus verlieren.
Wenn nicht noch ein Wunder geschieht, wird Anette Christen die Anlage kurzfristig räumen müssen.
Die Fragen, wohin mit 20 Pferden und wie sag ich´s meinen Kunden, beschäftigen Anette Christen seit der Kündigung zum Jahreswechsel.
Sie steht mit ihren Mitarbeitern vor den Scherben ihrer 16-monatigen Aufbauarbeit.
Fragen?
Die 20 wittelsbuerger.com-Experten helfen gerne weiter,
z.B. Pat Faitz,
Sylvia Katschker und Sylvia Jäckle für den Bereich AQHA.
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